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Maria Hahnenkamp
Sechs
Plakate
1. – 30. September 2007
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Eröffnung
Freitag, 31. August 2007, 19 Uhr
Zum
Projekt spricht:
Roland Schöny, Projektkurator für Kunst im
öffentlichen Raum Wien |
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Sechs Plakate
Maria Hahnenkamp zeigt auf sechs Großplakaten im Stadtraum
von Innsbruck eine sechsteilige Fotosequenz von einem Fragment eines
liegenden weiblichen Körpers in einem roten Kleid in
unterschiedlichen Positionen. Über jedes der sechs Fotos ist
in weißer Schrift ein eigener Text gelegt, kurze
Sätze aus Samuel Becketts Theaterstück Endspiel*. Das
selbst angefertigte Kleid des Modells am Foto hat ein Muster, das
Hahnenkamp eigenhändig darauf gestickt hat, eine florale Form
nach einer Ornamentvorlage von 1860, welche die Künstlerin
immer wieder in ihren Arbeiten verwendet; es ist weiß und
bildet wie die Schrift einen starken Kontrast zum Rot des Stoffes. Die
merkwürdig abstrahierte Form dieser Körperfragmente
verdankt sich den speziellen Bedingungen, in denen das Modell
fotografiert wurde. Das Modell lag auf einer Glasplatte und wurde von
unten, der Drehung des Körpers um seine eigene Achse folgend,
fotografiert. Durch den Druck des Körpergewichts gegen die
Glasscheibe erscheint der Körper bildhaft flach und das
Ornament verliert seine perfekte Form; die Ornamentlineatur wird
verquetscht, umschließt den Körper − von
dem weder Kopf, Arme oder Beine, weder Anfang noch Ende zu sehen sind
− wie ein Netz, in dem er scheinbar gefangen gehalten wird.
Mit den Zitaten aus Becketts Endspiel
nimmt Hahnenkamp den performativen Gestus des Autors auf und reichert
ihr eigenes Spiel von Fragmentierung und Wiederholung, das ihre Arbeit
seit ihren Anfängen prägt, rätselhaft und
tragikomisch an. Becketts Sätze wirken kryptisch, dennoch
stellt er konkrete und ganz direkte Fragen und Forderungen an die
Betrachter, setzt deren Phantasie in Gang und lässt sie
zugleich ins Leere laufen.
Maria Hahnenkamp transferiert die Beckettsche
„Endzeitstimmung“ in das Heute und verbindet deren
absurd-repetitive Anspielung mit den Verheißungen der
Werbung. „In der Werbung sollen Wünsche geweckt
werden, es wird zum Konsum angeregt. Ich möchte mit dieser
Arbeit die herkömmlichen Werbebotschaften unterlaufen und
reflektieren, wie der (weibliche) Körper als Träger
gesellschaftlicher Einschreibungen zum Einsatz im
gesellschaftspolitischen Machtspiel kommt", sagt Hahnenkamp, deren
Arbeiten seit den frühen Anfängen um den
Körper kreist.
Dabei geht es bei ihr immer wieder um die Frage, wie das (weibliche)
Subjekt auf Kosten des Körpers erscheint und sich dies unter der Bedingung
vollzieht, dass der Körper zum Verschwinden gebracht wird.
„Das Subjekt“, stellt Hahnenkamp fest,
„nimmt nicht nur tatsächlich den Platz des
Körpers ein, sondern handelt auch als dessen Seele, die den
Körper in Gefangenschaft einrahmt und formt.“
* Samuel Beckett (1909 – 1989), Endspiel, Suhrkamp,
1974; Endspiel
erschien zuerst 1957 auf Französisch, Fin de Partie, 1957
auf Deutsch und 1958 auf Englisch, Endgame.
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Standorte
Adamgasse 26
Ing.-Etzel-Straße, Bauzaun Bürgergarten
Ing.-Etzel-Straße/Dreiheiligenstraße
Landhausplatz, Rückseite Taxispalais
Pradlerstraße 19
Sterzinger Straße, Hotel am Busbahnhof
Alle Standorte sind in einem Umkreis von ca. 15 min. zu Fuß von
der Galerie im Taxispalais aus zu erreichen. Stadtpläne liegen in
der Galerie auf. |
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Gespräch mit der
Künstlerin
Samstag,
1. September 2007, 12 Uhr
Maria Hahnenkamp ist 1959 in Eisenstadt geboren. Sie lebt und arbeitet in Wien.
2007 Österreichischer Würdigungspreis für künstlerische Fotografie.
Ausstellungen: 2007 Galerie Krobath Wimmer, Wien (E), „Active
Agents“, Grazer Medienturm, Graz. „Einführung in die
Kunstgeschichte“, Ursula-Blickle-Stiftung,
Kraichtal-Unteröwisheim, Deutschland.
2007 / 2006 „Erblätterte Identitäten – Mode,
Kunst, Zeitschrift“, Galerie der Hochschule für Grafik und
Buchkunst Leipzig / Stadthaus Ulm. 2006 „Why Pictures Now –
Fotografie, Film, Video. Die neue Sammlung.“ MUMOK Wien. 2006 /
2005 „Simultan – Zwei Sammlungen österreichischer
Fotografie“, Fotomuseum Winterthur, Schweiz / Museum der Moderne
Salzburg. 2005 Galerie Praz-Delavallade, Paris (E). 2002
„Transparency“, Museum für angewandte Kunst /
MAK-Galerie, Wien (E).
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Galerie
im Taxispalais Maria-Theresien-Str. 45 A-6020 Innsbruck
Öffnungszeiten: Di-So 11-18, Do 11-20 Uhr LeseRAUM:
Di-So 11-18, Do 11-20 Uhr
T +43/512/508-3172, -3173 F 508-3175 taxis.galerie@tirol.gv.at |
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