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Ulrike Lienbacher
25.
November 2006 –
7. Jänner 2007 |
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Ulrike Lienbacher, o.T., 2006 |
Ulrike Lienbacher, "Hula Hoop", 2005. Foto: Rainer Iglar |
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Eröffnung
Freitag, 24. November 2006, 18.30 Uhr
Eröffnung durch LR Dr. Erwin Koler, Kulturreferent des Landes
Tirol
Zur Ausstellung spricht Dr. Silvia Eiblmayr, Leiterin der Galerie im
Taxispalais |
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In
den Skulpturen, Zeichnungen, Fotografien und Videos von Ulrike Lienbacher
stellt der Körper als Träger einer individuellen und
soziokulturellen Geschichte ein zentrales Motiv dar.
„Im Umgang mit dem Körper“, sagt sie,
„zeigen
sich die Wertigkeiten einer Gesellschaft. Der Diskurs über
Hygiene
und Gesundheit, der Umgang mit Schmutz und Sauberkeit, der Fitnesskult
oder die Wellnesswelle, die über die Tourismusindustrie
Europas
geschwappt sind, sind Bezugspunkte, die ich in diesem Zusammenhang
interessant finde. Reinheit ist Ordnung, Schmutz wird mit Unordnung und
Bedrohung assoziiert, es sind gesellschaftliche Normen, die
für
den Einzelnen vorgeben, was als wertvoll und was als minderwertig
angesehen wird.“
In Lienbachers
subtilen, immer
auch erotischen Zeichnungen gibt es eine Art Nachvollzug des
Beschmutzens und Reinigens – die Handlungen der oftmals
fragmentierten weiblichen Figuren haben etwas Zwanghaftes. Lienbacher
versucht in ihren Arbeiten eine Balance zwischen klaren inhaltlichen
Festlegungen und einer Offenheit zu halten. Die Wandinstallationen, die
aus zahlreichen Zeichnungen bestehen, einmal dicht gehängt,
Zeichnung an Zeichnung grenzend, ein anderes Mal in einer etwas
aufgelockerten Anordnung, fördern dieses assoziative
Weiterdenken.
Zusätzliche
Aspekte finden
sich in ihren neuesten, teilweise für diese Ausstellung eigens
produzierten Arbeiten, nämlich Leistungsdenken, Disziplin und
(Selbst-)Kontrolle, die vor allem im Sport, aber auch im Spiel ihre
Ausformungen finden. Ulrike Lienbacher spricht von dem
„ambivalenten Gefühl, eine gewisse Lust daran zu
haben, eine
‚Leistung’ zu erbringen, zu funktionieren, aber
zugleich
auch gewisse Erlösungs- und Loslösungsphantasien zu
haben.
Auch geht es um den Aspekt, dass hinter Dingen, die leicht und
natürlich wirken, große Anstrengung und
Übung steckt
– so eine Art Überlisten der Materie“, wie
z.B. in den
Videos Will
I+II (2006), in denen der Protagonist einen Hula
Hoop-Reifen schwingt.
Ulrike Lienbacher
widmet sich
ihren Themen mit unterschiedlichen künstlerischen Mitteln. Sie
zeigt in der Galerie im Taxispalais verschiedene Werkgruppen,
vornehmlich ganz neue Arbeiten: Zwei skulpturale Installationen, eine
Fotoserie, zwei Videos sowie Serien ihrer subtil-erotischen Zeichnungen
von weiblichen Figuren.
Die Wand- und
Bodeninstallation Hula Hoop
(2005) wird aus 30 Reifen gebildet, die das bekannte Turn- und
Spielgerät in einer körperbezogenen Verfremdung und
Verdichtung zitieren.
Lienbachers neueste
Arbeit
o.T.
(2006) besteht aus 50 mundgeblasenen, kugelähnlichen Objekten,
ein
„fragiles gläsernes Gefängnis für
den Atem“
(Lienbacher), deren unterschiedliche Größe einen
Hinweis auf
die jeweilige Lungenkapazität der ProduzentInnen, auf deren
„Leistungskörper“, gibt.
Die Fotoserie Portraits
(2006) zeigt junge Sportler und Sportlerinnen, die während des
Trainings in einem Moment zwischen Erschöpfung und
Erleichterung
aufgenommen wurden. Die Gesichter zeigen diese Anstrengung, einmal
mehr, einmal weniger. Lienbacher interessiert dabei das
„Moment
der Erschöpfung“, aber auch der
„Erregung“ oder
„Erhitzung“, „irgendwie auch des etwas
‚Außer sich Seins’“.
Was Lienbachers
handwerklich
hochpräzise Arbeiten durchgängig kennzeichnet, ist
ein
Zustand von Fragilität, und dies sowohl in einem materiellen
wie
auch inhaltlichen Sinn.
Es gelingt der
Künstlerin,
ihre Werke gleichzeitig von Zwanghaftigkeit und von spielerischer
Leichtigkeit handeln zu lassen.
Ulrike Lienbacher
wurde 1963 in Oberndorf / Salzburg geboren. Sie lebt und arbeitet in
Salzburg und Wien. |
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Katalog
Ulrike
Lienbacher
Hg. Galerie im Taxispalais
Beiträge von Reinhard Braun, August Ruhs und Silvia
Eiblmayr
COMET, Wien 2007
144 Seiten, ca. 120 Farbabb.
Galeriepreis € 21,-
Zum Katalog erscheint eine Edition,
bestehend aus vier Blättern der Serie Double, 2004.
Auflage von 70, Offsetdruck auf Silberpapier, 31 x 40 cm, 2007
Zur Ausstellung erscheint eine Edition
Auflage 25 + 25, Siebdruck auf
Büttenpapier,
zweifärbig, 65 x 75 cm, 2006, € 140,-
Dank an
William Light Johnson
Günther Pertler, Oberglas Bärnbach
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Katalogpräsentation
BILDER ARBEITEN
IMAGES WORK / WORKING WITH IMAGES
CHRISTINE S. PRANTAUER
Mittwoch,
6. Dezember 2006, 18.30 Uhr
Zum Katalog
spricht
Dr. Silvia Eiblmayr
"selbst auch
nur alle sein"
eine kleine Nach-Lesung von Barbara Hundegger, Schriftstellerin
Die Publikation dokumentiert Prantauers zahlreiche, seit dem Jahr 1999
realisierte Projekte. Davon sind drei in Zusammenarbeit mit der Galerie
im Taxispalais und zwei in Zusammenarbeit mit dem Landesmuseum
Ferdinandeum entstanden.
Christine
Prantauer verdichtet in ihren für den öffentlichen
Raum konzipierten Plakatarbeiten einen medienanalytischen Ansatz mit
ihrem gesellschaftspolitischen Anliegen. In ihren digitalen Montagen
fügt sie das global verfügbare Bild eines Krisen-
oder Kriegsschauplatzes in das Bild des lokalen Ortes ein, das sie
entweder selbst fotografiert oder ebenfalls den Medien entnommen hat.
Mit der Wahl des Sujets und der spezifischen Positionierung als
Großplakat im Stadtraum von Innsbruck, Wörgl oder
Zams zielt Prantauer darauf ab, für das ferne Geschehen
insofern Bewusstsein oder Empathie zu erzeugen, als sie auch das
kollektive Gedächtnis der eigenen Geschichte mobilisiert.
Katalog
BILDER ARBEITEN
IMAGES WORK
/ WORKING WITH IMAGES
CHRISTINE S. PRANTAUER
Hg. Galerie im Taxispalais, Innsbruck, Christine S. Prantauer
Beiträge von Günther Dankl, Silvia Eiblmayr, Barbara
Hundegger, Tereza Kotyk
Skarabaeus Verlag, Innsbruck 2006
dt./engl., 60 Seiten
ISBN-10: 3-7082-3217-8
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Galerie
im Taxispalais Maria-Theresien-Str. 45 A-6020 Innsbruck
Öffnungszeiten: Di-So 11-18, Do 11-20 Uhr LeseRAUM:
Di-So 11-18, Do 11-20 Uhr
T +43/512/508-3172, -3173 F 508-3175 taxis.galerie@tirol.gv.at |
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