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5 Fabriken –
Arbeiterkontrolle in Venezuela
Dario Azzellini
& Oliver Ressler, Video, 81 Min., 2006
Im Rahmen des
Lateinamerika-Kulturfestivals Onda Latina
(20.4. – 4.6.2006) präsentiert die Galerie im
Taxispalais den Künstler Oliver Ressler mit seinem neuen Film 5 Fabriken –
Arbeiterkontrolle in Venezuela, den er in Zusammenarbeit
mit Dario Azzelini produziert hat. Der Film wird in Innsbruck erstmalig
in Österreich gezeigt.
Das Großplakat, das Oliver Ressler im Stadtraum von Innsbruck
präsentiert, zeigt eine Szene aus dem Film. Die
Spulmaschinenarbeiterin Carmen Ortíz fasst in der
beigefügten Textzeile ihre Erfahrung zusammen: „In
der
Kooperative zu arbeiten ist viel besser, als für andere zu
arbeiten, denn das ist wie ein Sklave der anderen zu sein.“
Oliver Ressler arbeitet seit Jahren an unterschiedlichen
gesellschaftspolitischen Themen. Zahlreiche seiner
künstlerischen
Projekte werden in Kooperationen entwickelt wie etwa das Video Venezuela von unten
(2004), das in Zusammenarbeit mit dem Politikwissenschaftler Dario
Azzellini entstanden ist. In ihrem zweiten gemeinsamen Film
über
die politischen und sozialen Veränderungen in Venezuela
richten
Azzellini und Ressler in 5
Fabriken – Arbeiterkontrolle in Venezuela den
Fokus auf verschiedene Formen der Mit- und Selbstverwaltung, die sich
derzeit in Venezuela verbreiten.
Die Veränderungen im Produktionsbereich Venezuelas werden
anhand
von fünf Großunternehmen in unterschiedlichen
Regionen
dargestellt: eine Aluminiumhütte, ein Textilunternehmen, eine
Tomatenfabrik, eine Kakaofabrik und eine Papierfabrik. Die in den
fünf Fabriken an ihren jeweiligen Produktionsorten aufgenommen
ProtagonistInnen geben Einblicke in alternative Organisationsweisen und
Modelle von Arbeiterkontrolle. Die Mechanismen und Schwierigkeiten der
Selbstverwaltung werden ebenso geschildert wie die profanen
Abläufe der Produktion. Die abgebildeten maschinellen
Arbeitsprozesse könnten als Metapher für die
Wunschmaschine
„bolivarianischer Prozess“ gelesen werden und die
Hoffnungen und Sehnsüchte, die dieser bei den ArbeiterInnen
weckt:
Unter diesem Begriff werden die politischen und sozialen
Veränderungen in Venezuela seit dem Amtsantritt von Chugo
Chavez
als Präsident im Jahr 1999 gefasst, der sich damit auf den
südamerikanischen Freiheitskämpfer Simón
Bolívar bezieht.
Die Situation in den fünf Fabriken ist unterschiedlich,
gemeinsam
ist die Suche nach besseren Produktions- und Lebensmodellen. Dabei
stehen nicht nur konkrete Verbesserungen für die ArbeiterInnen
im
Vordergrund. Aury Arocha, Laboranalystin der Ketchup-Fabrik
„Tomates Guárico“, betont, der
Unterschied von
„Unternehmen sozialer Produktion“ (EPS) zu
kapitalistischen
Unternehmen bestehe darin, dass die EPS „für die
Gemeinschaft arbeiten, im Sinne der Gesellschaft arbeiten.“
Konzept, Interviews, Schnitt, Realisation: Dario Azzellini &
Oliver Ressler
Kamera: Volkmar
Geiblinger
Produktionsassistenz
in Venezuela: Eduardo Daza
Bildbearbeitung und
Titeln: Markus Koessl
Tonbearbeitung: Rudi
Gottsberger
GesprächspartnerInnen:
José Luis Acosta, Luis
Alfonso, Luis Alvarez, Aury Arocha, Zulay Boyer, Carolina
Chacón, Eleuterio Córdova, Hugo Favero, Manrique
Gonzales, Dulfo Guerrero, Rowan Jiménez, Carlos Lanz,
Marivit Lopez, Rigoberto López, Willys Lugo, Gonzalo
Maestre, Luis Mata Castillo, Domingo Meléndez, Edith
Mendoza, José Gregorio Moy, Carmen Ortíz,
Alexander Patiño, Santos Pérez, Juana
Ruíz, Elio Sayago, José del Carmen Tapias, Leslie
E. Turmero
Oliver Ressler, geboren 1970 in Knittelfeld, lebt und arbeitet in Wien.
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