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Charlotte
Salomon
Leben? Oder Theater?
16.
März – 3. Juni 2007 |
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Charlotte
Salomon,
„Leben? Oder Theater?", Inv. Nr. 4925, 4608, 4829,
Sammlung
Jüdisches
Historisches
Museum, Amsterdam © Charlotte Salomon Foundation |
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Eröffnung
Donnerstag,
15. März 2007, 19 Uhr
Eröffnung:
Dr. Franz Fischler, ehem. EU-Kommissar
Grußworte:
Dr. Esther Fritsch, Präsidentin der Israelitischen
Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg
Zur
Ausstellung sprechen:
Dr. Brigitte Reinhardt, Direktorin des Ulmer Museums, Ulm
Drs. Edward van Voolen, Kurator der Ausstellung, Joods Historisch
Museum, Amsterdam |
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Charlotte Salomon
(1917 – 1943) hat mit dem Bilderzyklus Leben? Oder Theater?
ein einzigartiges Werk geschaffen, in dem sie ihr Leben und das ihrer
Familie auf insgesamt 1325 Blättern aufzeichnete. Salomon
nannte es ein „Singespiel“, eine dramaturgisch
aufgebaute Kombination von Malerei und Text, für das sie auch
eine musikalische Begleitung vorsah.
Charlotte Salomon schuf ihr Werk innerhalb von zwei Jahren, zwischen
1940 und 1942 im Exil in Villefranche-sur-Mer in Frankreich, wohin sie
als Jüdin, ihren Großeltern folgend, aus Berlin
geflüchtet war. 1943 wurde sie, die kurz zuvor den
österreichischen jüdischen Flüchtling
Alexander Nagler geheiratet hatte, verraten und von den Deutschen
verhaftet. Im selben Jahr wurde sie in Auschwitz ermordet, kurz darauf
auch ihr Mann.
Ihr Werk wurde in Frankreich versteckt. Albert und Paula Salomon, ihr
Vater und ihre Stiefmutter, hatten die Shoah in den Niederlanden
überlebt und reisten 1947 nach Frankreich. Ottilie Moore, die
Amerikanerin, die Charlotte und ihre Großeltern aufgenommen
hatte, übergab ihnen die Bilder. 1971 stifteten Paula und
Albert Salomon das gesamte Werk dem Amsterdamer Joods Historisch
Museum.
Charlotte Salomon lässt ihre Geschichte vor ihrer Geburt
beginnen und erzählt von ihrem Leben in Berlin, wo sie in
einer wohlhabenden, Kultur interessierten Familie heranwuchs. Sie
berichtet von ihrer Mutter, die sich das Leben nahm, als sie noch ein
Kind war, und von ihrem Vater, ein Professor für Medizin, der
später die bekannte Sängerin Paula Lindberg
heiratete. Charlotte Salomon begann 1935 ein Kunststudium, das sie 1937
jedoch abbrach. Sie erzählt von ihren Leidenschaften als
junges Mädchen, die von den tragischen Ereignissen in ihrer
Familie überschattet wurden. Sie beschreibt auch die
politischen Ereignisse, die ihr Leben beeinflussen: Die
Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933, die zunehmenden
antisemitischen Repressionen − der Vater war eine Zeit im
Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert −,
schließlich ihre Flucht zu den Großeltern nach
Südfrankreich.
Salomon gab ihrem Werk Leben?
Oder Theater? den Untertitel „Dreifarben
Singespiel“; zum einen, weil es sowohl gesprochene Dialoge
als auch Musikeinlagen enthält, zum anderen, weil es in den
Mischungen und Schattierungen von lediglich drei Farben, rot, blau und
gelb, gemalt ist. Leben?
Oder Theater? besteht aus einem Vorspiel, einem Hauptteil
und einem Nachwort. Salomon bedient sich bei ihrer Erzählform
filmischer Mittel wie der Rückblende und Montage, der
Serialität, des Perspektivenwechsels oder der
Großaufnahme. Wie im Comic versieht sie die Szenen mit
Texten, entweder als eigenständige, unterhalb des Bildes
dazugesetzte Texttafeln, oder schreibt sie direkt in das Bild hinein.
Leben? Oder
Theater? ist eine fiktionalisierte Autobiographie, in der
mehr als zwanzig Personen mit erfundenen Namen auftreten.
„Sie sind Darsteller eines dramatisierten Lebens, in dem
sich, ganz bewusst, Realität und Erfindung ineinander
auflösen. Charlotte Salomon selbst hat sich in die Rolle des
‚Verfassers’ zurückgezogen. Eine
Verfasserin, die als Erzählerin fungiert, manchmal mit
nüchternen Beschreibungen, oft mit ironischen
Kommentaren.“ (Astrid Schmetterling)
Die Auswahl der Musikstücke ist strukturell ebenfalls mit dem
Film vergleichbar. Salomon wechselt zwischen ernster Musik wie Liedern
und Opernarien und populärer Musik wie Volksliedern und
Schlagern, die die jeweiligen Szenen begleiten oder untermalen.
Die vom
Joods Historisch Museum in Amsterdam zusammengestellte
Wanderausstellung Charlotte
Salomon. Leben? Oder Theater?, die in der Galerie im
Taxispalais gezeigt wird, umfasst eine Auswahl von rund 280 Gouachen
mit den dazugehörigen Texttafeln. |
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Konferenz
Freitag, 16.
März 2007, 14–18 Uhr
Moderation
Univ.-Prof. Dr.
Daniela Hammer-Tugendhat, Kunsthistorikerin,
Universität
für angewandte
Kunst Wien
Vortragende
Drs. Edward van
Voolen, Kurator, Joods Historisch Museum, Amsterdam
Abreise ins Exil: Charlotte Salomon.
Einführende Bemerkungen
Univ.-Prof. Dr. Ernst
van Alphen, Literaturwissenschafter, Universität
Leiden
Pre- and Post-Holocaust Perspectives on
Charlotte Salomon’s Life? Or Theater?
Mag. Hannes
Sulzenbacher, Kurator, Jüdisches Museum Hohenems
Perspektiven jüdischer Museen in
der Gegenwart. Über die Wahrnehmung und Erzählung
jüdischer Geschichte
Dr.
Annegret Friedrich, Kunsthistorikerin,
Universität
Gießen
Kino, Comic, Karikatur: Zur Modernität Charlotte Salomons |
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Filmreihe
Charlotte
Donnerstag, 19. April 2007, 18.30 Uhr
1980, 93 min.
Regie: Frans Weisz
Darsteller: Birgit Doll, Derek Jacobi, Elisabeth Trissenaar, Brigitte
Horney u.a.
Der Film basiert auf der Lebensgeschichte von Charlotte Salomon, die im
Jahr 1939 aus Berlin zu ihren Großeltern in
Südfrankreich
floh. Gegen die Verzweiflung, die sie in sich spürte, begann
Charlotte zu malen.
In Anwesenheit des
Regisseurs Frans Weisz
Paula Paulinka
Donnerstag, 26. April 2007, 18.30 Uhr
1996, 63 min.
Buch und Regie: Christine Fischer-Defoy, Caroline Goldie, Daniela
Schmidt
Christine Fischer-Defoy, Caroline Goldie und Daniela Schmidt haben die
96-jährige Paula Salomon-Lindberg (1897-2000), die Stiefmutter
Charlotte Salomons, in Amsterdam besucht. Der Film folgt den Spuren der
Lebensgeschichte der gefeierten Sängerin.
Die Liebe,
mein Schatz, ist bodenlos
Donnerstag, 3. Mai 2007, 18.30 Uhr
1998, 68 min.
Regie: Sabine Willmann
Darsteller: Amalie Bizer, Michael Holz, Daniela Ziegler u.a.
Der Film inszeniert Charlotte Salomons Bilderzyklus Leben? Oder
Theater? als Dokumentar-Spielfilm.
Im Mittelpunkt steht dabei ihre erste große Liebe zum
Gesangslehrer Alfred Wolfsohn, im Stück Amadeus Daberlohn.
In Anwesenheit der
Regisseurin Sabine
Willmann
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In
Zusammenarbeit
mit dem Joods Historisch Museum, Amsterdam, Kurator: Edward van Voolen
Katalog
Charlotte
Salomon
Leben? Oder Theater?
Prestel Verlag, München 2004
432 Seiten, 835 Farbabb.,
€ 29,90
Dank an
Brigitte Reinhardt, Ulmer Museum, Ulm
Auswärtiges Amt, Deutschland
Kgl. Niederländische Botschaft, Wien |
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Galerie
im Taxispalais Maria-Theresien-Str. 45 A-6020 Innsbruck
Öffnungszeiten: Di-So 11-18, Do 11-20 Uhr LeseRAUM:
Di-So 11-18, Do 11-20 Uhr
T +43/512/508-3172, -3173 F 508-3175 taxis.galerie@tirol.gv.at |
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