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Die
österreichische Künstlerin Eva Schlegel setzt
sich
seit ihren frühen Anfängen konsequent mit dem Bild
und dem Verhältnis des Betrachters/der Betrachterin dazu
auseinander. Sie thematisiert das Bild im Hinblick auf verschiedene
Referenzsysteme, die zu den Grundlagen der Moderne zählen, die
in der Postmoderne jedoch einer Kritik unterzogen wurden: Zum einen
geht es dabei um das Bild als "Oberfläche", ein Topos der
Malerei wie auch der digitalen Medien. Zum anderen geht es um das
(mimetische) Bild als Illusionsraum, das in der Moderne seine
Verbindlichkeit verlor, in den populären Medien jedoch
scheinbar die allumfassende Verfügbarkeit des Visuellen
garantiert. Schlegel spielt beide Positionen dialektisch gegeneinander
aus und stellt sie in ihrem jeweiligen Anspruch in Frage, indem sie das
Phänomen der Wahrnehmung selbst zur Darstellung bringt.
Schlegel
hat für die Haupthalle der Galerie, die im
Untergeschoß gelegen mit einem durchsichtigen Glasdach
versehen ist, eine raumbezogene Arbeit konzipiert. Mit den Mitteln der
Fotografie und des Spiegels erzeugt sie eine virtuelle Situation, in
der das Publikum in ein komplexes Verhältnis zwischen
Außen und Innen, Oben und Unten versetzt wird. Der Boden der
Halle wird kongruent zu der Fläche, die das Glasdach einnimmt,
zur Gänze mit einer Fotografie bedeckt, die einen mit Wolken
leicht überzogenen Himmel zeigt. Am Glasdach werden an dessen
Unterseite, fast bündig mit der Ebene des Glases, Spiegel
montiert. Diese Spiegel, insgesamt 8 Elemente, sind
kreisförmig und von unterschiedlicher Größe.
Weiters
zeigt Schlegel Arbeiten, die sie während der letzten Jahre
konzipiert hat und in denen sie sich mit der Lesbarkeit und
Verschlüsselung von Schrift beschäftigt.
Eva
Schlegel ist in Hall in Tirol geboren und lebt in Wien.
Katalog
Eva Schlegel
Hg. Silvia Eiblmayr,
Galerie im Taxispalais
Beiträge von Silvia Eiblmayr, Maia Damianovic, Brigitte Huck,
Elisabeth Schlebrügge (dt./engl.)
triton Verlag, Wien 2002
128 Seiten, 136 Abb.
Preis € 18.-
ISBN 3-85486-099-4
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