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Monika
Schwitte
17. Februar
– 30. März 2008
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Monika Schwitte, Filmstill aus Anagramm,
2006 |
Monika Schwitte, Filmstill aus O.T.,
1989
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Eröffnung
Samstag,
16. Februar 2008, 19 Uhr
Eröffnung durch Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa
Zur Ausstellung spricht Dr. Klaus Theweleit, Schriftsteller, Professor für Kunst und
Theorie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste
Karlsruhe
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Monika
Schwitte arbeitet an der Schnittstelle zwischen Film und Malerei. Sie
verwischt und überschreitet die Grenzen des filmischen
Mediums,
indem sie gefundenes Filmmaterial unterschiedlichster Herkunft
verwendet, in das sie von Hand eingreift. In zeitaufwändigen
Verfahrensschritten arbeitet sie mit malerischen Elementen, Flecken,
Strichen, um bestimmte Farbwerte am einzelnen Kader zu verdecken oder
hervorzuheben und die Bildelemente zu verdichten. Zusätzlich
setzt
sie direkt am Material Zelluloid an, indem sie es mit Löchern
oder
Einschnitten versieht; beide Methoden dienen ihrem Ziel, das Licht des
Projektors auf ihre Weise auf die Leinwand zu lenken. Ein weiteres
Verfahren liegt dann in ihrer Schnitttechnik, mittels derer Schwitte
ihren Kurzfilmen komplexe, rhythmische Strukturen und Bildabfolgen
verleiht.
„Den Zuschauern meiner Filme“, sagt Monika
Schwitte,
„empfehle ich einfach nur hinzusehen, nichts verstehen zu
wollen
und mit den stummen, oft sehr schnellen Bildern auf einen Augentrip zu
gehen. Farben, Menschen, Tiere, Pflanzen und Flüsse, sogar
Perforationslöcher und viele unsichtbare schöne
Bilder
spielen eine Rolle in meinen Filmen, die narrativ wie abstrakt wirken,
ohne eine Geschichte zu erzählen.
Die Idee, das Licht auf seinem Weg zur Leinwand zu lenken, dass ich es
bin, die bestimmt, an welcher Stelle und wie das Projektionslicht durch
das Bild schießt, hat mich letztendlich dazu
geführt, mein
Material zu bemalen. Außerdem stellte sich die Malerei mit
Pinsel
und schwarzer Tusche als ideale Methode zur Tilgung von
unerwünschten Bildinhalten heraus.“
Monika Schwitte zeigt in ihrer Ausstellung in der Galerie im
Taxispalais eine Auswahl ihrer durchgängig stummen, mit einer
Ausnahme auf 16mm gedrehten Filme, darunter O.T. (1989), der
erste Film, dessen Material sie durchgehend Kader für Kader
bemalte. Weiters zu sehen ist O.T.
(1999), für den sie Filmstreifen von Fernsehserien verwendete.
„Einerseits dürftiges Material, andererseits hatte
ich
wieder alles was ich brauchte, Farben, Bewegung, Zeit.“
Ihr neuester Film Anagramm
(2006) wird hier zum ersten Mal der Öffentlichkeit
vorgestellt. An
diesem 35mm-Film, der mit 26 Minuten Dauer ihr längster ist,
hat
Schwitte drei Jahre gemalt und zwei Jahre an der Montage gearbeitet. In
seinem für den Katalog zur Ausstellung verfassten Text
schreibt
Klaus Theweleit: „Was sehen
wir also im Durchlauf von Anagramm?
Im Durchlauf durch den Projektor sehen wir vor allem den Sprung zwischen den
Bildern.
Die Spur verändert sich von Kader zu Kader; wir sehen ihren
ständigen Wechsel und nur in Rudimenten das Bild selbst.
Vierundzwanzig Bilder in der Sekunde kann kein Auge sehen. Darauf
basiert unsere Wahrnehmung ganzer
Bilder und Personen
im Kino. Vom Kino sind wir gewohnt, dass ‚ein einziges
Bild’ mehrere Sekunden dauert und sich so zu einer Ganzheit
fügt. Im älteren Kino waren das im Schnitt sieben bis
acht
Sekunden pro Einstellung; heute ist die durchschnittliche Dauer einer
Spielfilmeinstellung auf knapp zwei Sekunden geschrumpft. Unser
Wahrnehmungs- und Verarbeitungsvermögen ist vierfach schneller
geworden, aber 24 verschiedene Bilder pro Sekunde kann immer noch kein
Mensch sehen
– daher das Flimmern:
der Sprung von Bild zu Bild. Durch Monika Schwittes Eingriffe sichtbar
gemacht für unsere Augen, läuft, rast auf uns zu,
durch uns
hindurch – es
flackert, flimmert, flirrt in Sprüngen
– oder an uns vorbei, wenn wir die überforderten
Augen
schließen und/oder über die Bilder
hinwegsehen.“
Eine neue, gemeinsam mit Ernst Caramelle gestaltete Videoarbeit ist im
Café zu sehen: Fast abstrakt wirkende Aufnahmen von
Schatten,
welche die im Wind bewegten Äste von Bäumen in das
Innere
eines Raumes werfen.
Einen weiteren Raum gestaltete Monika Schwitte gemeinsam mit Ernst
Caramelle. Hier zeigt sie Skizzen, Zeichnungen und auf Plexiglas
gedruckte Fotos von ausgewählten Filmstandbildern.
Monika Schwitte ist 1956 geboren. Sie lebt und arbeitet in Frankfurt. |
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Katalog
Monika Schwitte
Stilldancer
Hg. Silvia Eiblmayr, Galerie im Taxispalais
Text von Klaus Theweleit (dt./engl.)
Stroemfeld Verlag, Frankfurt am Main 2008
64 Seiten, ca. 86 Farbabb.
Preis € 10,-
ISBN 978-3-86600-020-9
Filmvorführung im Cinematograph
Kurzfilme von Monika Schwitte auf 16mm und 35mm
Freitag, 29. Februar 2008, 19.30 Uhr
Die Filmemacherin spricht zu ihren Arbeiten.
Cinematograph, Museumstraße 31, Innsbruck |
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Galerie
im Taxispalais Maria-Theresien-Str. 45 A-6020 Innsbruck
Öffnungszeiten: Di-So 11-18, Do 11-20 Uhr LeseRAUM:
Di-So 11-18, Do 11-20 Uhr
T +43/512/508-3172, -3173 F 508-3175 taxis.galerie@tirol.gv.at |
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