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Georg Urban
25. Oktober – 4. November 2007
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Georg
Urban, o. T. ,
2007 |
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Eröffnung
Mittwoch, 24. Oktober
2007, 19 Uhr
Eröffnung durch Dr. Thomas Juen, Abteilung Kultur im Amt der Tiroler Landesregierung
Zur Ausstellung spricht Dr. Silvia Eiblmayr
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Georg
Urban zeigt im Hauptraum im Erdgeschoß der Galerie Arbeiten
aus zwei Serien von Zeichnungen, die in den Jahren 2003 und 2007
entstanden sind. In beiden geht es um Menschendarstellungen, in denen
Urban ein jeweils besonderes Spannungsfeld thematisiert.
In der älteren Serie erscheint die menschliche Figur in einem
vertrackten, metamorphotischen Verhältnis zur Natur,
symbolisiert durch oft überproportionale Blumen, die er mit
dem Körper verschmelzen oder direkt aus diesem herauswachsen
lässt. In der jüngeren Serie bearbeitet Urban in
immer wieder neuen Varianten sein Thema der Einsamkeit, der Sehnsucht,
der Sexualität: Ein Paar, das − wie riesige Herzen
andeuten − zueinander möchte, aber nicht zueinander
findet. Die Figuren sitzen oder kauern von einander abgewandt und
trennende Elemente wie Tische oder Balken schieben sich sperrig
dazwischen.
In einem kurzen Kommentar gibt Urban auch ein sprachliches Bild zu
diesen Arbeiten:
Zeichnung
wider die Einsamkeit –
doch die
Verbindung suchend –
Rücken
an Rücken –
der Versuch
sich näher zu kommen –
zugleich
sich abwendend und dennoch verzerrend –
die Figuren
sind nackt –
teilweise
enthäutet und verhüllen sich doch in ihrer
Unberührbarkeit.
Ziehen sich
in ihre Unberührbarkeit zurück.
erstarrt
Es geht ihm, stellt Urban fest, sowohl „um eine
körperliche und seelische Einengung als auch um das
Sichtbarmachen von Beziehungsdynamiken.“
Urban zeichnet mit Grafit- und Farbstiften auf Zeichenpapier, das er
mit Dispersionsfarbe grundiert. Dies verleiht seinen in einen
perspektivlosen Nicht-Raum gesetzten Figuren einen malerischen Grund,
vor und in dem sie zu schweben scheinen. Urban baut ihre
Körper flächig auf mittels expressiver Striche und
Farben, die das Kreatürliche dieser oftmals geschlechtlich
ambivalenten, manchmal aber auch ganz eindeutigen Personen krass zum
Ausdruck bringen. Die Arbeiten haben alle keine Titel, die
„Blumen“-Serie ist jedoch mit knappen, ins Bild
geschriebenen aphoristischen Beinamen versehen.
Die Kunst von Georg Urban ist jenem weiten Feld zuzuordnen,
wofür als ein Stichwort der von Jean Dubuffet 1947
geprägte Begriff des „Art Brut“, die
„unbehauene“, „ungeschliffene“
Kunst steht. Es ist ein Feld, das jedoch seit der ersten Anerkennung
der Kunst von psychischen und sozialen
„Außenseitern“ in den 1920er Jahren durch
den Psychiater und Kunsthistoriker Hans Prinzhorn, aber zugleich auch
durch die Künstler selbst heute begrifflich und inhaltlich
viel differenzierter erfasst ist. So wurde von dem Engländer
Roger Cardinal in den 1960er Jahren der Begriff
„Outsider“-Art geprägt; Michel
Thévoz, der langjährige Leiter des Musée
de l’Art Brut in Lausanne, spricht ebenfalls von
„Art en Marge“
(„Außenseiterkunst“).1
Georg Urban ist Autodidakt, dessen künstlerische Arbeit dem
entspricht, was Arnulf Rainer in diesem Kontext so bezeichnet:
„Sie machen etwas Anderes für die
Kunstwelt.“ Rainer spricht von einer „sehr
persönlichen Phantasie“, die zumeist mit einem
„eingeengten Wissens-, Erlebnis- und
Erfahrungshorizont“ einhergeht. Voraussetzung sei jedoch
immer eine künstlerische Begabung.2
Für Georg Urbans Arbeiten hat Gültigkeit, was
Dubuffet vor sechzig Jahren konstatiert hat:
“Es werden durch die vermehrte emotionelle Spannung
Gestaltungsmuster wirksam, die in jedem Menschen potentiell vorhanden
sind.“3
1 Angelica
Bäumer (Hg.), Kunst von Innen. Art Brut in Austria,
Holzhausen, Wien 2007.
2 Arnulf
Rainer im Gespräch mit Angelica Bäumer, op. cit, S.
462 ff.
3 Peter Gorsen,
„Das Prinzip des Art Brut“, op.cit., S. 26-27.
Georg Urban ist 1959 in Innsbruck geboren, wo er auch lebt und arbeitet. |
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Galerie
im Taxispalais Maria-Theresien-Str. 45 A-6020 Innsbruck
Öffnungszeiten: Di-So 11-18, Do 11-20 Uhr LeseRAUM:
Di-So 11-18, Do 11-20 Uhr
T +43/512/508-3172, -3173 F 508-3175 taxis.galerie@tirol.gv.at |
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