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1. – 5. Oktober 2001
im Leokino
Anichstrasse 35, 6020 Innsbruck, T:
0512/560470
MARK NASH
Der Co-Kurator
der Documenta 11 stellt ein auf den afrikanischen Künstler Georges Adéagbo
bezogenes Filmprogramm zusammen. Am Mittwoch, 3. Oktober, 20 Uhr, hält er
im Rahmen dieses Programms einen Vortrag im Leokino 2.
Mark Nash lebt und
arbeitet in London. Er ist Dozent für Filmgeschichte und -theorie an der
School of Art and Theory der University of East London, London.
Mo
1.10. |
20 Uhr |
Mobuto Roi de Zaire |
Di 2.10. |
20
Uhr |
La Vie sur Terre |
Mi
3.10 |
20 Uhr |
Vortrag
von Mark Nash: The Modernity of African Cinema |
Do
4.10 |
20 Uhr |
Hyènes |
FR
5.10 |
20 Uhr |
Le
Petit Soldat |
Parallel zu
diesem Programm zeigt das Leokino 2 noch von 1.-4.10.2001, jeweils 15:45 Uhr,
den Film "Lumumba" von Raoul Peck.
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Mo. 1. 10. 2001,
20 Uhr:
MOBUTU ROI DE ZAIRE
Mobutu
Sese Seko, der unbeugsamste der afrikanischen Despoten, war ein Monarch im Sinne
Machiavellis. Er war der letzte Diktator, der aus dem kalten Krieg und der Dekolonisation
geboren wurde. Als er 1965 mit einem Putsch an die Macht kam, setzte er einen
Frieden durch, der auf Furcht, Gewalt und Unterdrückung gründete. Mobutu
Roi de Zaire ist das Ergebnis einer über zweijährigen Archivforschung
und der Befragung einer Reihe von AugenzeugInnen, die Mobutu in Afrika, Europa
und den Vereinigten Staaten aus der Nähe erlebten.
Belgien
1998; R: Thierry Michel; K: Alain Marcoen, Joel Marcipont, Didier Hill Derive;
M: Fabian Habari, André Brugmans; (35mm; 90min; OmU).
Di.
2. 10. 2001, 20 Uhr:
LA VIE SUR TERRE
Der
Regisseur Sissako kommt nach Sokolo, in ein kleines Dorf in Mali, um seinen Vater
zu besuchen. Das Ereignis der Jahrtausendwende steht bevor und scheint die Dorfbewohner
nicht im geringsten zu berühren. Der 31. Dezember 1999 ist in Sokolo ein
gewöhnlicher Tag, hier wird der 1. Jänner 2000 nicht mit Jubelstimmung
erwartet, denn "die Wahrnehmung von Zeit ist in Afrika eine andere. [...]
Ich gehöre einer Kultur an, in der ich mit 15 Jahren erfuhr, dass ich am
13. Oktober Geburtstag hätte. Daten bedeuten bei uns nicht sehr viel."
(A. Sissako)
Mali/Frankreich
1998; R: Abderrahmane Sissako; K: Jacques Besse; M: Pascal Armant; D: Nana Baby,
Abderrahmane Sissako, Mohamed Sissako u.a.; (35mm; Farbe; 61min; OmU).
Mi.
3. 10. 2001, 20 Uhr:
Vortrag
MARK NASH – THE MODERNITY OF AFRICAN CINEMA
Mark
Nash wird über Probleme referieren, die bereits in seinem mit Okwui Enwezor
kuratierten Projekt "The Short Century. Independence and Liberation Movements in
Africa 1947-1994" (München, Berlin, Chicago 2001) thematisiert wurden. Er
wird diese anhand zahlreicher Filmbeispiele illustrieren und auch den Dokumentarfilm
"Frantz Fanon: Black Skin White Mask" (GB 1996; R: Issac Julien, B: Isaac Julien
, Marc Nash) zeigen. Nash vertritt den Standpunkt, dass eine Annäherung an
den afrikanischen Film nur unter Berücksichtigung der Unabhängigkeits-
und Befreiungsbewegungen stattfinden kann. Dabei werden Bezüge zur postkolonialen
Ästhetik hergestellt, die sowohl vor dem Hintergrund einer Theorie des "third
cinema" als auch einer aktuellen Globalisierungskritik zu sehen sind.
Do.
4. 10. 2001, 20 Uhr:
HYÈNES
Aus
Dürrenmatts alter Dame Claire Zachanassian wurde die schwarze Kinohure Linguère
Ramatou - Linguère bedeutet "unvergleichliche Königin" und
Ramatou bezeichnet einen heiligen Vogel. Sie hat die ganze Welt - inklusive der
Gerechtigkeit - gekauft und kommt nach dreissig Jahren in ihr Heimatdorf Colobane
im Sahel zurück, um für hundert Milliarden das Opfer einzufordern, das
ihr zusteht: den angesehenen Händler Dramaan Drameh, den Vater ihres Kindes...
Senegal/Schweiz/Frankreich
1992; R+B: Djibril Diop Mambéty; K: Matthias Kälin; M: Wasis Diop;
D: Mansour Diouf, Ami Diakhate, Mahouredia Gueye u.a.; (35mm; Farbe; 110min; OmU).
Fr.
5. 10. 2001, 20 Uhr:
LE PETIT SOLDAT
Der
Krieg, den Frankreich gegen Algerien führt, ist ein schmutziger. Der Held,
das Gegenteil eines Helden, ist ein Junge, der desertiert, aber dann für
die rechte OAS in der Schweiz Mordaufträge absolviert, an die er nicht glaubt.
Rückblenden aus der Zeit der Reflexion in eine Zeit der Aktion. Le petit
soldat wird von der französischen Zensur drei Jahre lang als "destruktiv"
verboten, von den Linken attackiert und von seinem Regisseur immer ambivalent
betrachtet.
Frankreich 1960;
R: Jean-Luc Godard; K: Roul Coutard; M: Maurice Leroux; D: Michel Subor, Anna
Karina, Henri-Jacques Huet, Paul Beauvais, Jean-Luc Godard; (35mm; 90min; OF mit
deutscher Dialogliste).
Parallel
zu diesem Programm zeigt das LEOKINO 2 noch von 1. - 4. 10., jeweils
15.45 Uhr, den Film LUMUMBA von Raoul Peck.
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