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Carola Dertnig
4. Februar – 19. März 2006

 
 
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Tafeslspitz Revolving door

Carola Dertnig, "Tafelspitz", 2001. Foto: Arnold-Roman Müller    

Carola Dertnig, "Revolving door", 2001, Videostill
 
Feministisch geprägte Blickweisen sowie explizites Interesse an der Politisierung von Gender zählen zu den zentralen Aspekten dieser Arbeit. Carola Dertnigs sensible Auffassungsgabe, präzise Umsetzung und Humor kulminieren in der anlässlich der Ausstellung erstmals vollständig gezeigten Slapstickserie True Stories (1997–2003). Ihre Videos sind stark von ihren früheren Performanceauftritten und den Ansätzen historischer Performancekunst beeinflusst. Im Ausstellungskabinett wird die neueste Arbeit „Strangers“, 2003 erstmals präsentiert. Nach dem Text „Die Fremden“ (1940 von Lisl Karlstadt / Karl Valentin) entstanden, geht es darin um die Frage, wie wir mit dem Thema Fremde in unserer Heimat umgehen und wie wir uns als Fremde in der Fremde verhalten. Entstanden ist das Video im Rahmen der seit 1997 fortlaufend produzierten Slapstick-Serie True Stories, die auf wahren, zum Teil selbst erlebten Geschichten beruht und in der sich Realität und Inszenierung vermischen. Über das Mittel alltäglicher, beiläufiger Situationskomik, die sich an der Grenze zum Peinlichen oder Lächerlichen bewegt, thematisiert Carola Dertnig die (Selbst-)Wahrnehmung von Frauen in der „emanzipierten“ Gesellschaft. Als Protagonistin im (halb-)öffentlichen Raum ist sie gleichzeitig der Auslöser für unterschiedlichste Reaktionen fremder Personen. Ähnlich wie Buster Keaton übernimmt Carola Dertnig in den Videos die Rolle des Clowns – als Verweis darauf, dass wir in unserem Verlangen nach Perfektion umso leichter stolpern, je mehr wir versuchen, uns in ein System zu integrieren.

True Stories handelt von der Performativität unseres alltäglichen Handelns und inszeniert und dokumentiert diese als Koexistenz von Sinnkonstruktion und Sinnlosigkeit. Die Ausgangsbasis für die kurzen Erzählungen dieser Serie bilden Erfahrungen von Frauen und der Künstlerin selbst, die „Missgeschicke“ in (semi-)öffentlichen Räumen beschreiben: „peinliche“ oder „unangenehme“ Augenblicke, die Betroffenheit und Befremden auslösen, da die Situation aus der Rolle zu fallen scheint.
 
 
Galerie im Taxispalais Maria-Theresien-Str. 45 A-6020 Innsbruck
Öffnungszeiten: Di-So 11-18, Do 11-20 Uhr LeseRAUM: Di-So 11-18, Do 11-20 Uhr
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