Bruno Serralongue, aus der Serie "Risk Assessment Strategies:
Scénario", 2002, Ilfochrome Classic, Courtesy Fonds
national d'art contemporain, Ministère de la culture
et de la communication, Paris
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Bruno Serralongue, aus der Serie "Risk Assessment Strategies:
Premiers secours", 2002, Ilfochrome Classic, Courtesy Fonds
national d'art contemporain, Ministère de la culture
et de la communication, Paris |
Bruno Serralongue (F)
Expo 2000, 2000
Serie, Ilfochrome Classic auf Aluminium, Rahmen und Glas
je 129 x 161 cm
Courtesy Air de Paris und Privatsammlung, Reims
Risk Assessment Strategies, 2002
Serie, Ilfochrome Classic, Passepartout,
Rahmen und Glas
je 53 x 65 cm
Courtesy Air de Paris und Fonds national d'art contemporain,
Ministère de la culture et de la communication, Paris
Auch für Bruno Serralongue sind die
populären Medien ein wichtiges Bezugsfeld. Ihn interessieren
vor allem die ästhetischen, sozialen und politischen
Rahmenbedingungen ihrer Entstehung. Serralongues Fotoserien
zeigen Ereignisse von hohem Symbolwert, die für und durch
die Medien inszeniert sind. Durch den langwierigen Aufnahmeprozess
mit einer Großbildkamera und durch die teils aufwendigen
Formate – wie bei "Expo
2000" (2000) – begegnet
Serralongue flüchtigen Medienereignissen mit einer Strategie
der Langsamkeit. Es ist vor allem Serralongues bewusster Verzicht
auf den privilegierten Zugang des Fotojournalisten zu Informationen
und Bildern, der seinen Fokus bestimmt und ihn Unspektakuläres,
scheinbar Nebensächliches in den Blick nehmen lässt,
z. B. Schlangen wartender BesucherInnen.
Die Serie "Risk Assessment Strategies" ("Strategien
zur Einschätzung von Risiken", 2002) entstand in
einem Trainingscamp für JournalistInnen, die in Krisengebiete
geschickt werden und vorher in künstlichen Szenarien
lernen sollen, sich vor Gefahren wie Autobomben, Minen usw.
zu schützen. Die Serie thematisiert die Fabrikation des
vorweggenommenen Ereignisses. Die immer aus einer gewissen
Distanz aufgenommenen Fotos fassen ins Bild, wie sehr das
Moment des (Er-)Wartens und des Suspense den Ereignissen ihre
Perspektive und Bedeutung aufprägen.
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