Mehrfach belichtet / Multiple Exposure
22. November 2003 – 11. Januar 2004
 
  Halle
 
 

Bruno Serralongue, aus der Serie "Risk Assessment Strategies: Scénario", 2002, Ilfochrome Classic, Courtesy Fonds national d'art contemporain, Ministère de la culture et de la communication, Paris

Bruno Serralongue, aus der Serie "Risk Assessment Strategies: Premiers secours", 2002, Ilfochrome Classic, Courtesy Fonds national d'art contemporain, Ministère de la culture et de la communication, Paris

 

Bruno Serralongue (F)
Expo 2000
, 2000
Serie, Ilfochrome Classic auf Aluminium, Rahmen und Glas
je 129 x 161 cm
Courtesy Air de Paris und Privatsammlung, Reims

Risk Assessment Strategies, 2002
Serie, Ilfochrome Classic, Passepartout, Rahmen und Glas
je 53 x 65 cm
Courtesy Air de Paris und Fonds national d'art contemporain, Ministère de la culture et de la communication, Paris

Auch für Bruno Serralongue sind die populären Medien ein wichtiges Bezugsfeld. Ihn interessieren vor allem die ästhetischen, sozialen und politischen Rahmenbedingungen ihrer Entstehung. Serralongues Fotoserien zeigen Ereignisse von hohem Symbolwert, die für und durch die Medien inszeniert sind. Durch den langwierigen Aufnahmeprozess mit einer Großbildkamera und durch die teils aufwendigen Formate wie bei "Expo 2000" (2000) begegnet Serralongue flüchtigen Medienereignissen mit einer Strategie der Langsamkeit. Es ist vor allem Serralongues bewusster Verzicht auf den privilegierten Zugang des Fotojournalisten zu Informationen und Bildern, der seinen Fokus bestimmt und ihn Unspektakuläres, scheinbar Nebensächliches in den Blick nehmen lässt, z. B. Schlangen wartender BesucherInnen.
Die Serie "Risk Assessment Strategies" ("Strategien zur Einschätzung von Risiken", 2002) entstand in einem Trainingscamp für JournalistInnen, die in Krisengebiete geschickt werden und vorher in künstlichen Szenarien lernen sollen, sich vor Gefahren wie Autobomben, Minen usw. zu schützen. Die Serie thematisiert die Fabrikation des vorweggenommenen Ereignisses. Die immer aus einer gewissen Distanz aufgenommenen Fotos fassen ins Bild, wie sehr das Moment des (Er-)Wartens und des Suspense den Ereignissen ihre Perspektive und Bedeutung aufprägen.

 
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