|
|
|
Olga Chernysheva, "Membranes",
2001, Detail. Foto: Rainer Iglar |
Olga Chernysheva, "Membranes",
2001, Raumansicht Galerie im Taxispalais. Foto: Rainer Iglar |
Olga Chernysheva
Membranes, 2001
8 Farbfotografien auf Aluminium montiert,
je 100 x 150 cm
"Membranes" besteht aus acht an den Wänden hängenden
Farbfotografien von Orientteppichen, deren Originalmaßen sie
entsprechen. Olga Chernysheva bezieht sich dabei auf den russischen
Brauch, demzufolge Wohnungen mit einem oder mehreren Wandteppichen
als Statussymbol ausgeschmückt werden. Aufgrund der Wirtschaftskrise
während der neunziger Jahre im postkommunistischen Russland
sahen sich viele gezwungen, ihre Teppiche zu verkaufen.
Die Arbeiten von Chernysheva verweisen somit auf ein charakteristisches
Alltagsobjekt,
das – in Fotopapier transformiert
– einen materiellen und symbolischen
Verlust anzeigt, in dem sich die aktuelle politische und soziale
Wirklichkeit verdichtet.
Chernysheva bemerkt dazu: "Mir geht es
darum, so etwas wie 'ein Aufblitzen von Erinnerung' zu erzeugen.
Denn ich habe nicht versucht, das Objekt (den Teppich) zu fotografieren,
sondern den Raum vor dem Objekt. Die Teppiche wurden am Markt zum
Verkauf angeboten, aber sie waren alt und abgenutzt. Der Raum vor
ihnen war voll Bedeutungen, voll Licht und voll Staub.
Er enthält die Erinnerung und die Energie, die dem gebrauchten
Objekt immer anhängen. Das fotografische Abbild wird dann zu
einem Sinnbild für Erinnerung und Emotion."
Courtesy: Olga Chernysheva
|