Die
Arbeitsmethoden
von Hans Scheirl operieren innerhalb eines nomadischen und
unüblichen Genres,
das man am besten mit „Malerei-Installation“
beschreiben kann.
Die
malerischen
Installationen von Scheirl sind Hybride. Sie verbinden die scheinbar
unvereinbaren
Tätigkeiten von Malerei und Installation, was das Ergebnis
seiner Erfahrungen
als Filmemacher ist. Hans ist vom Film zur Malerei gekommen, und
während wir uns
durch die Ausstellung bewegen, machen wir etwas ähnliches wie
eine filmische
Erfahrung; wir merken, dass wir Teil des Raumes sind, wenn wir uns
durch und im
Raum herum bewegen. Die Filme von Hans stellen die Figur in eine wild
fantastische Landschaft. In dieser Installation sind wir –
die BetrachterInnen
– die Subjekte; Wir
sind das
figurative Element inmitten dieser imaginierten Welt.
Wir
betreten
Hans Scheirls einzigartige Welt ohne eine Landkarte und sind uns selbst
überlassen. Es ist eine Welt, in der Geschlecht unbestimmt
ist, und Sexualität
gleichzeitig komisch und bedrohlich sein kann. Gewalt, Blut und der
Verlust von
Körperteilen können erschreckend, aber auch harmlos
und lustig sein, wie in
einem Tom & Jerry-Comic. Es ist eine Welt, in der jeder
visuelle Effekt als
Falle ausgelegt ist, um uns zu verführen und unsere Auffassung
von Logik und
Zusammenhängen zu sprengen. Wir verlieren uns in einer
Umgebung, die gleichermaßen
surreal und erhaben ist, die uns durch ihre Nähe und
Vertrautheit mit Besorgnis
erfüllt, während sie gleichzeitig auf beruhigende
Weise weit genug entfernt zu
sein scheint, um keine Bedrohung darzustellen. Es ist eine Welt, die
außerordentlich seltsam ist, während sie zur
gleichen Zeit auf eine merkwürdig Art
wiedererkennbar ist.
Nach
Betreten der Ausstellung hat man das überwältigende
Gefühl, dass das alles
vollständig Sinn machen würde, hätte man nur
einen Reiseführer, einen Satz an
Regeln, mit denen man sich darauf einlassen könnte. Das ist
ein Fehler. Die
beste Art, sich der Ausstellung anzunähern – und das
gilt für jedes Bild und
jeden Film von Hans Scheirl – ist, sich ihr ohne vorgefasste
Meinung anzunähern
und ohne zu versuchen, einen Sinn für Logik oder Zusammenhang
auszugraben. Nähern
Sie sich ihr zunächst auf rein visueller Ebene, als rein
sinnliche Erfahrung.
Nach und nach wird der Sinn einer internen Logik, und
schließlich einer eigenen
narrativen Struktur beginnen, hervorzutreten. Den Mut zu fassen, sich
mit dem
Unbekannten zu beschäftigen, wird die Erfahrung von Entdeckung
umso aufregender
machen.
Aus der Rede von Stephen Foster zur
Ausstellungseröffnung,
Direktor
der
John Hansard Gallery, University of Southampton