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Kateřina
Šedá
24. November 2007
– 20. Jänner 2008
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Kateřina Šedá, Je to jedno (Es ist
alles egal), 2005 |
Kateřina Šedá, Každej pes, jiná ves
– Hauptdiagramm, 2007
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Eröffnung
Freitag,
23. November 2007, 19.30 Uhr
im Rahmen der Innsbrucker Premierentage
Eröffnung durch Dr. Benedikt Erhard, Abteilung Kultur im Amt
der Tiroler Landesregierung
Zur Ausstellung spricht Dr. Walter Seidl, Kurator und
Künstler, Wien
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Das Prinzip von Kateřina
Šedás Arbeitsweise besteht darin,
dass
sie sich selbst ins Spiel bringt, um zusammen mit anderen einen
künstlerischen Prozess oder eine Aktion in Gang zu setzen, die
sie dann in unterschiedlichen Medien umsetzt und festhält.
In dem umfassenden Projekt „Je to jedno“
(„Es ist alles egal“, 2005 – 2007) widmet
sich die Künstlerin ihrer Großmutter Jana
Šedá, die nach einem arbeitsreichen Leben
völlig inaktiv geworden war, die Lust an jeder
Tätigkeit verloren hatte und auf jede Aufforderung oder Frage
nur eine Antwort gab, „Es ist alles egal“.
Šedá begann mit ihr zu arbeiten, mobilisierte
ihre Erinnerung an ihre frühere Tätigkeit in einer
großen Brünner Eisenwarenhandlung und brachte sie so
weit, dass ihr 650 verschiedene dort geführte Artikel
inklusive deren Preis wieder einfielen. Šedá
animierte sie daraufhin, diese Artikel aufzuzeichnen und auch zu
benennen. Auf diese Weise zeichnete die Großmutter mit ganz
eigenem Strich und großem Gespür für die
zeichenhafte Charakteristik der Dinge insgesamt 176
Gegenstände, viele davon seriell auf einem Blatt,
gemäß deren unterschiedlichen
Handelsgrößen. Es war eine Arbeit, die ihr Freude
machte und sie aus ihrer Lethargie holte. Die Ausstellung zeigt eine
Auswahl von 50 dieser Zeichnungen und ein dazu gehörendes
langes Interview, das die Künstlerin mit ihrer
Großmutter geführt hatte.
In der Arbeit mit dem Titel „Vnučka“
(„Enkelin“, 2006 – 2007) setzte
Šedá die Arbeit mit ihr mit neuen Aufgaben fort.
So stellte sie drei verschiedene Serien von Fragebögen
zusammen, die sie mit der Großmutter im Lauf eines Jahres
durchging. „1 x denně před jídlem“
(„1x täglich vor dem Essen“)
ließ sie die Großmutter eine dieser Fragen
schriftlich beantworten. Insgesamt zeigt die Ausstellung 50 solcher
ausgefüllter Fragebögen. Die Zeichnungen und
Fragebögen sind ein letztes und bleibendes Zeugnis von Jana
Šedá, die Anfang 2007 starb.
In dem Projekt „Každej pes, jiná ves“
(wörtlich: „Jedem Hund ein anderes Dorf“,
2007) nahm sich Šedá einen ganzes Wohnviertel zum
Objekt ihrer Aktion, die Plattenbausiedlung Nová
Líšeň in ihrem Heimatort
Brno-Líšeň, deren Häuser kurz zuvor in
Pastellfarben neu gestrichen worden waren. Das Titel gebende
tschechische Sprichwort sagt aus, dass die Menschen in dieser Siedlung
sehr isoliert voneinander leben.
Šedá nimmt das abstrakte Moment der industriellen
Uniformität der Bauten auf, um gerade über die
Stereotypie einen Prozess zur Individualisierung in Gang zu setzen. Sie
lässt für tausend dort wohnende Parteien tausend
Hemden produzieren, für die sie ein Stoffmuster entwarf, das
− in direkter Anlehnung an textile Karos − die
bunten Plattenbauten im Rapport zeigt. Nach einem von ihr erstellten
formalistischen Diagramm, das auf dem Grundriss der Siedlung basiert,
ordnet sie jeweils zwei Parteien einander zu, um dann jeder ein Hemd
mit der anderen Familie als Absender zuzuschicken. Eine
mögliche Kontaktaufnahme ist damit in Gang gesetzt, in die
Šedá aber nicht persönlich involviert
ist. Sie führt die Regie, zieht sich aber selbst
zurück und überlässt den Dingen ihren Lauf.
Die Arbeit ist als Rauminstallation konzipiert, zu der 40 Zeichnungen
und Diagramme und auch eine Anzahl der Hemden gehören; weiters
zu sehen sind Reaktionen auf das Projekt und eine Videodokumentation.
Teile des Projekts wurden im Sommer 2007 auf der documenta 12 in
Kassel gezeigt.
Kateřina Šedá wurde 1977 in Brünn
geboren, sie lebt in Brünn und Prag.
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Katalog
Kateřina
Šedá
For every Dog
a different Master
Hg. Radim Peško
Texte von Jana Klusakova und Katerina Seda (Tschech./Engl.)
JRP Ringier, Zürich 2008
200 Seiten, 91 Abb.
Preis € 18,-
ISBN: 978-3-905829-66-2
Dank an
Franco Soffiantino Arte Contemporanea, Turin
Arratia, Beer, Berlin |
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Galerie
im Taxispalais Maria-Theresien-Str. 45 A-6020 Innsbruck
Öffnungszeiten: Di-So 11-18, Do 11-20 Uhr LeseRAUM:
Di-So 11-18, Do 11-20 Uhr
T +43/512/508-3172, -3173 F 508-3175 taxis.galerie@tirol.gv.at |
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