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Die Halle ist der
Produktionsraum für NOFF #4 (Nature’s
Own Flexible Facsimile). „Nature’s
Own Flexible Facsimile“ hat Walde auf einem Etikett von
Angelködern aus Kunststoff entdeckt, die Insekten und
Würmer täuschend ähnlich nachahmen. "NOFF
#4" wird am Ort selbst hergestellt. Mit der Anleitung einer geschulten
Person kann das Publikum mit Hilfe eines Instrumentariums das Kunstwerk
– eine ständig wachsende
„Skulptur“ – selbst formen: Ein
grünes Plastikband, ein in der Verpackungsindustrie weltweit
verwendetes PET-Band, wird durch zwei mit den Flächen
aufeinander gesetzte erhitzte Bügeleisen gezogen, durch die
Wärme biegsam gemacht, mit den Händen bearbeitet und
in eine neue Form gebracht.
"NOFF #4" wird bildlich
und akustisch von einem Video mit dem Titel Concoction
(= Gebräu, zusammengebraute Erfindung) überlagert:
Eine Blasen werfende, grüne, zähflüssige
Substanz erzeugt blubbernde Geräusche – eine weitere
unbestimmte Zone zwischen Natur und künstlichem Produkt.
„Walde übersetzt Strategien der Natur in
‚abbildender Ähnlichkeit‘ auf immanente
Struktur- und Darstellungsverhältnisse einzelner Werke, die
dabei durchaus eigenen, quasi ‚natur-analogen’
Regeln folgen. Dabei ist er nicht am
‚humanistischen‘ Diskurs von Wissenschaft und
Forschung orientiert, nicht auf deren ‚Realismus‘
aus, sondern kreiert exemplarische Parallelen hybrider, artifizieller,
abstrakter Naturhaftigkeit – eben: Nature’s Own
Flexible Facsimiles. Eine Form von künstlerischer
Objektivität, die sich auch mit alchemistischen Begriffen
insofern beschreiben ließe, als dass dort etwa
‚Dunkles durch Dunkleres, Unbekanntes durch
Unbekannteres‘ ersetzt, erschlossen und so auf bildhafte
Weise fassbar gemacht wird. ‚Da ist dann‘, so
Walde, ‚eine Menge Platz für die Projektionen der
Psyche‘.“ (Jens Asthoff)
NOFF #4
(Nature’s Own Flexible Facsimile, 2001), 2005
Verpackungsband, Bügeleisen, 3 Tische
Concoction, 2005
Videoprojektion, DVD, Ton
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