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Martin
Walde
19.
November 2005 – 15. Jänner 2006
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Martin Walde, "Strangerhair", 2003
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Martin Walde, "Cryonic Summer", 1996 |
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Eröffnung
Freitag, 18. November 2005, 18 Uhr
Im Rahmen
der Eröffnung der Ausstellung Martin Walde in der Galerie im
Taxispalais eröffnen die
Innsbrucker Premierentage, 18 Uhr
Eröffnung durch LR Dr. Elisabeth
Zanon, Kulturreferentin des Landes Tirol
Hilde Zach, Bürgermeisterin der Stadt Innsbruck
Martin
Walde, 18.30 Uhr
Eröffnung durch LR Dr. Elisabeth
Zanon
Zur Ausstellung spricht Dr. Annelie Pohlen, Kunsthistorikerin und
Kritikerin, Bonn
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Martin Walde ist ein im
umfassenden Sinn medial konzipierender Künstler, dem es darum
geht, Prozesse in Gang zu setzen, und zwar sowohl in Bezug auf das
Material und die Form als auch in Bezug auf unser Handeln, unsere
Erfahrungen und unser Denken. Walde ist ständig einer
Phänomenologie der Veränderung auf der Spur, die er
in ganz alltäglichen Situationen sucht, wie z. B. im
öffentlichen Raum einer Stadt; er inszeniert die
Veränderung auch innerhalb der strukturellen Beschaffenheit
des Kunstwerks selbst, dessen Material sich dann wie in einer
Versuchsanordnung chemisch oder physikalisch transformieren kann, aber
ebenso dadurch, dass er die Menschen in vielfältiger Weise in
das Kunstwerk mit einbezieht und diese – manchmal auch in
Form von Handlungsanweisungen – zu einem interaktiven Teil
des künstlerischen Szenarios werden lässt.
Walde wird in zwei
Räumen der Galerie im Taxispalais einen Überblick
seiner fotografischen Arbeiten zeigen. Zum einen eine Serie, die Bilder
von Zuständen zeigt, die durch bestimmte Eingriffe, durch eine
Veränderung der Norm entstanden sind. Sie zeigen, in Waldes
Worten, “Phänomene, die unserer Welt für
einen kurzen Moment entwendet und in veränderter Form wieder
zurückgegeben wurden wie z. B. ein wässriger Schaum,
der stabilisiert wird.”
Eine weitere Serie, die “Enactments”
(Aufführungen), sind Fotos, die er in urbanen Zonen
aufgenommen hat, z. B. das Innere einer U-Bahn, die Plattform einer
Station oder eine Straße. In diese Bilder zeichnet Walde eine
Szene hinein, die er an dieser Stelle real miterlebt hat, einen
Selbstmörder an der Kante der Plattform oder eine am Pflaster
liegende Frau: nachträgliche grafische Eintragungen, die als
Erinnerung dennoch einen ganz konkreten Schrecken auslösen.
Für die anderen
Räume der Galerie entwickelt Walde raumgreifende
“Komplexe”, weder Skulptur, Objekt noch
Installation, sondern eher mit dem Begriff “Performative
(Inter)Aktion” zu erfassen, die es dem/der Besucher/in
ermöglichen, optional an deren Entwicklung und
Veränderung mitzuwirken. Die Halle im Untergeschoß
wird zum Produktionsraum für “NOFF #4
(Nature’s Own Flexible Faksimile)”.
Unter der Anleitung einer geschulten Person kann das Publikum mit Hilfe
eines Instrumentariums das Kunstwerk laufend selbst herstellen, eine
ständig wachsende “Skulptur” aus sich
verformendem Plastikmaterial.
In einem weiteren Raum,
in der Mitte eines riesigen Tisches arrangiert, bietet Walde ein
Teeservice (“The Teaset”)
zum Tausch an, und zwar sowohl am Ausstellungsort selbst als auch
mittels seiner E-mail-Adresse über das Internet. Er will das
Teeservice loswerden, aber die Bedingungen für das
Tauschobjekt – keinesfalls Geld – sind, wie der
Künstler selbst sagt, „nicht so einfach“;
er wartet auf das richtige Angebot.
Neben zwei
zusätzlichen raumbezogenen, installativen Arbeiten, eine davon
mit Video, konzipiert Walde für den Eröffnungsabend
die Aktion “The Thin Red Line”.
Eine junge Frau trägt einen Wollknäuel mit sich, an
dem sie laufend weiterwickelt. Dabei bittet sie die Passanten mit
leiser, monotoner Stimme um einen kleinen Gegenstand,
persönliche Dinge, die sie dann in den Wollknäuel
einarbeitet; die unscheinbare Handlung wird zur Herausforderung, in der
sich Privates mit Öffentlichem mischt, in der Obsession und
Ritual plötzlich in den normativen sozialen Umgang einbrechen
und bei der durch die Form der Interaktivität – auch
buchstäblich – neue
“Verwicklungen” oder Vernetzungen entstehen
können.
Martin Walde
ist 1957 in Innsbruck geboren; er lebt und arbeitet in Wien.
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Martin Walde, "NOFF #4 (2001)", Installation Galerie im Taxispalais,
2005,
Foto: Rainer Iglar
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Martin Walde,
"The Thin Red Line (2003)", Aktion, Galerie im Taxispalais, Innsbruck,
2005, Foto: Julia Schulz |
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Führung
mit Martin Walde
Samstag, 19. November 2005, 11 Uhr
Vortrag
Martin
Walde spricht über seine Arbeit.
Donnerstag, 12. Jänner 2006, 19 Uhr
Katalog
Martin Walde
Humming
Hg. Silvia Eiblmayr, Galerie im Taxispalais, Innsbruck; Sabine Schaschl, Kunsthaus Baselland
Beiträge von Rainer
Metzger, Annelie Pohlen und Jens Asthoff und einem Gespräch
zwischen Sabine Schaschl und Martin Walde (dt./engl.)
Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln 2007
224 Seiten, ca. 120 Abb.
Preis € 19,-
ISBN: 978-86560-272-5
Edition
Edition Martin Walde, Nov. 2005
Auflage von 70 Stück, Silikonobjekt
# 1–25 € 250,-
# 26–70 € 290,-
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Galerie
im Taxispalais Maria-Theresien-Str. 45 A-6020 Innsbruck
Öffnungszeiten: Di-So 11-18, Do 11-20 Uhr LeseRAUM:
Di-So 11-18, Do 11-20 Uhr
T +43/512/508-3172, -3173 F 508-3175 taxis.galerie@tirol.gv.at |
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