Charlotte Posenenske
19. März – 15. Mai 2005

Charlotte Posenenske, "Drehflügel", Serie E, 1967/68
Installation, Galerie im Taxispalais, 2005
© Burkhard Brunn, Frankfurt/M., Nachlass Charlotte Posenenske
Foto: Rainer Iglar

Die „Drehflügel” – insgesamt waren sechs geplant – gelten als letzte realisierte Werkgruppe vor Posenenskes Entschluss 1968, ihre künstlerische Arbeit zu beenden und Sozialwissenschaften zu studieren. Konzipiert wurden die „Drehflügel” jedoch bereits im Jahr 1967, parallel zu den „Reliefs” und den „Vierkantrohren”. Aus unterschiedlichen Materialien – mit Alublech ummantelte Hartschaumplatten oder unbehandelte Pressspanplatten – hergestellt, fordern die Formate unterschiedliche Rezeptionserfahrungen heraus. Denn während der 100 x 100 x 100 cm große Kubus mit vier beweglichen Flügeln gleichen Formats (unteres Foyer) in Relation zu den BetrachterInnen als Objekt wahrgenommen werden wird, nähert sich der große „Drehflügel” aus Pressspanplatten, der im geschlossenen Zustand 200 x 200 x 200 cm misst, architektonischen Ausmaßen und ist, allein durch seine Größe, als begehbare Konstruktion definiert.

Das Konzept der „Drehflügel” ist, wie Burkhard Brunn (Nachlass Charlotte Posenenske) in einem Essay von 1990 anmerkte, dem der Reliefs näher als dem der Vierkantrohre: die starre Kante der Reliefs, wo eine Fläche in eine andere umbricht, ist bei den Drehflügeln in bewegliche Achsen transformiert und ermöglicht verschiedene Konstellationen, die mit Fläche und Raum spielen.

Werkliste RAUM 4

Drehflügel, Serie E, 1967/68
Grundierte Pressspanplatten, 4 Flügel, je 200 x 100 cm, drehbar auf Zapfen in den Endpunkten einer quadratischen Bodenplatte und einer Deckplatte, bestehend aus je zwei 200 x 100 cm Elementen
Burkhard Brunn, Frankfurt/M., Nachlass Charlotte Posenenske