Bildung als Thema im weitesten Sinn ist entscheidend für Railas Arbeiten. Die längerfristigen Folgen der sowjetischen Ära, Halbbildung und Unterwerfung unter hierarchische Strukturen sind zu einem Kontrapunkt in seinen jüngeren Werken geworden. Fast ein Jahrzehnt lang unterrichtete er an einer Vilniuser Kunstschule. The girl is innocent ist das kaum bearbeitete Material von einer Lehrerkonferenz im Herbst 1998. Hier werden anti-westliche Untertöne gezeigt, die normalerweise in öffentlichen Vorführungen vorenthalten werden.
Das Video zeigt auf, statt zu verurteilen aber es macht, das gut genug, um zu demaskieren. Man könnte sagen, die Strategie in diesem Werk ist die Artikulation des Subjekts in der Bewegung im Hier und Jetzt, das Greifbarmachen des Moments als Text.
(nach Anders Kreuger, Als Künstler sprechen. Das Schaffen von Arturas Raila, in: Dialog 2: Articulation, Hg.: O.K Centrum für Gegenwartskunst, Oberösterreich)