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Carola
Dertnig
4.
Februar – 19. März 2006
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Carola Dertnig,
"... but buildings can’talk ... ", 2001 |
Carola Dertnig, "... but buildings can’talk ... ", 2001,
Installationsansicht Galerie im Taxispalais. Foto: Rainer Iglar |
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but buildings can’talk ... 2001
14 Zeichnungen, je 41 x 31,5 cm, 11 Fotos, je 27 x 32 cm, Text
Künstlerbuch
Die Zeichnungen und Fotos sind im Sommer 2001 während eines
Atelierstipendiums im World Trade Center in New York entstanden.
Der Zeichnungszyklus ...
but buildings can`talk ...
behandelt die Geschichte und Nutzung der Twin Towers. „Ich
schuf
an Hand der Zeichnungen eine Personifikation der
Zwillingstürme,
in der die Zwillinge ein Gespräch über ihre
Gefühle nach
dem Bombenattentat 1993 führen. Sie fühlen sich
aufgrund
ihrer Machtposition – als Symbol des kapitalistischen Systems
– verunsichert. Um sich zu entspannen, machten sie Power-Yoga
und
essen Geldchips."
Die Bildergeschichte handelt auch von Immigration (Ellis Island),
Liebe, Trennung, von phallischer Architektur und vom Umstand, dass
Gebäude ein sächliches Geschlecht haben. Auf Grund
all dieser
Gegebenheiten beschließen die Twin Towers eine systemische
Familienaufstellung zu machen. Eine Grundsatzregel bei dieser Form von
Psychotherapie ist es, den von der Familie ursprünglich
zugewiesenen Platz zu verlassen und einen neuen Platz einzunehmen, um
die alten Urmuster zu sprengen und die Plätze in der Familie
neu
zu definieren und zuzuordnen. Die beiden Türme tauschen also
in
der Nacht ihre Plätze (sowie den Fernsehhut) – was
allerdings unbemerkt bleibt, da sie ja Zwillinge sind.
Die Bildgeschichte ...
but buildings can`talk ... umfasst auch Texte und Fotos
von leer stehenden Büros im World Trade Center. (Die Weisse
Blatt 03/02)
A room with a
view in the financial district 2001/02
1 Video, Farbe, Ton, 5 min.
Postproduktion: Arnold R. Müller
Die Arbeit entstand im Juni 2001 und erzählt von einem
mehrmonatigen Aufenthalt der Künstlerin im World Trade Center
(New
York). Eingeladen, während eines Artist-in-Residence-Programms
ein
leer stehendes Stockwerk gemeinsam mit anderen KünstlerInnen
als
Großraumatelier zu nutzen, entdeckte Carola Dertnig auf ihren
Streifzügen durch die Türme eine Vielzahl leer
stehender
Räume. A room
with a view in the financial district dokumentiert
diesen Weg in Form eingefrorener Momente verlassener, mit Spuren eines
Arbeitsalltags ausgestatteter, Architekturen. Die mit der Foto-Taste
der Videokamera aufgenommenen Bilder zeigen abgenutzte bis verfallene
Relikte verkabelter (dot.com-) Büroumgebungen,
weiträumige,
leere Hallen, in denen sich Boden, Decke, Wände
lösen, aber
auch Überreste von Konferenzen, von Essenspausen oder
ehemaliger
Arbeitskleidung finden. Zuweilen tauchen durch
Fensteröffnungen
kadrierte Ausblicke auf das Panorama „Manhattan“
und dessen
Skyline auf. Diese klare, mit dem Format der Dokumentarfotografie
spielende Bestandsaufnahme, kombiniert Carola Dertnig mit einer
Ich-Erzählung aus dem Off, in der Beobachtungen zu
ökonomischen Strukturen und individuellen Lebensbedingungen,
künstlerischer Produktion und Wirtschaftskraft, zu
Überwachung und mobilen, verfügbaren Leerstellen in
einer
kreisenden Dynamik ineinander fließen. Indem Carola Dertnig
die
Bewegung aus den Bildern in die Montage und das Off verlagert,
verschiebt sich der Akt der Darstellung zwischen die audiovisuellen
Ebenen und zu einer vielschichtigen Performance von Architekturen und
Personen, deren Eloquenz subtil Möglichkeiten anbietet,
kritische
Blickweisen weiter zu formulieren. (Rike Frank)
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Galerie
im Taxispalais Maria-Theresien-Str. 45 A-6020 Innsbruck
Öffnungszeiten: Di-So 11-18, Do 11-20 Uhr LeseRAUM:
Di-So 11-18, Do 11-20 Uhr
T +43/512/508-3172, -3173 F 508-3175 taxis.galerie@tirol.gv.at |
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