Martin Gostner
Seitlich aus der Requisite kommend / Coming Out Of The Props Sideways
1. Februar - 24. März 2002
 
 

Halle

 
 


Foto: Rainer Iglar
 

Der große Server 2002

Im Untergeschoß der Galerie, in der glasüberdachten Halle und dem Foyer,
installiert Gostner die Arbeit "Der große Server". Er greift dabei auf das Material Watte zurück, dem er in seinem Werk spezifische Bedeutungen zuschreibt.

Watte repräsentiert für ihn das "Weiche", "Formbare", das er mit dem "historisch Unpräzisen der offiziellen Geschichtsschreibung wie auch der persönlichen Erinnerung" verbindet. Die den Boden bedeckende Wattefläche, die über Stege teilweise begangen werden kann, fungiert für Gostner auf Grund ihrer amorphen Erscheinung als ein imaginäres Reservoir sowohl der Erinnerung als auch der Formen, die virtuell in dem Material enthalten sind. Das sinnliche und assoziativ
hoch besetzte Material Watte bildet für Gostner ein "morphologisches Alphabet",
das seinen "Vorrat an Werkzeugen" - in sprachlicher wie auch formaler Hinsicht - enthält.

"Der Große Server" als melancholisch-allgorisches Szenario bezeichnet program-matisch Gostners konzeptuelle Verfahrensweisen: Seine Arbeiten enthalten durchgängig jenes reflexive Element von "Nachträglichkeit" (S. Freud), das - vom Künstler bewusst anerkannt - impliziert, dass das Neue, das Aktuelle immer aus einem unaufhörlichen und unauflöslichen Prozess von antizipierter Zukunft und rekonstruierter Vergangenheit entsteht. Entscheidend dabei ist, dass das Moment von "Nachträglichkeit" um das Trauma kreist, das subjektive wie auch das inter-subjektive, kollektive, das in der Wiederholung verdeckt wiederkehrt. Es ist dieser produktive Prozess, der es ermöglicht, Neues in Gang zu setzen.
 
Galerie im Taxispalais Maria-Theresien-Str. 45 A-6020 Innsbruck
Öffnungszeiten: Di-So 11-18, Do 11-20 Uhr LeseRAUM: Di-Sa 11-18, Do 11-20 Uhr
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