Foto: Rainer Iglar |
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Was du suchst, sucht
nach dir, 2002
"Was du suchst, sucht nach dir" ist
der "exemplarische Aufzug" zum Schlagwort "Forschergeist".
Der Weg führt vorbei an einer Wand aus gebrauchten Schränken,
deren Türen offen stehen. Teilweise sind diese Schränke
innen mit Lampen bestückt, die ihr Licht nach außen werfen.
Einige haben keine Beleuchtung, aber verglaste Rückwände,
die den Blick auf ein Großvideo freigeben, das auf die parallel
zur Schrankwand befindliche Stirnwand des Raumes projiziert wird.
Dieses Video, das in seinem oberen Bereich durchgängig
sichtbar ist, zeigt eine Tsunami, eine mit bedrohlicher Gewalt in
den Raum stürzende gigantische seismische Flutwelle, die sich
jedoch nie voll entlädt, sondern - einem monströsen Atmen
vergleichbar - sich wieder nach oben zieht, um erneut auf die BetrachterInnen
zuzukommen.
Gostner erfasst hier exakt jenes Erinnerungsmoment
einer primären Erfahrung, bei der Neugier und die gleichzeitige
Suche nach Schutz in Faszination und Schrecken umschlagen.
Die exakte Reihe der Kästen und der minimalistische
Bewegungsablauf des Videos haben ihre ironischen Referenzpunkte
nicht zuletzt auch in einem Verweis auf die "heroische"
Zeit der Minimal Art.
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