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Laura Horelli, "You Go Where You're Sent", 2003, Courtesy
Galerie Barbara Weiss. Foto: Rainer Iglar
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Laura Horelli, "You Go Where You're Sent", 2003, Courtesy
Galerie Barbara Weiss. Foto: Rainer Iglar |
You Go Where You're Sent, 2003
Videoinstallation
DVD, ca. 20 Min., Farbe, Ton
7th Floor: Strausberger Platz / Mannerheimintie, 2003
2 Farbfotografien
Untitled, 2003
3 Farbfotografien
Untitled, 2003
2 Farbfotografien
Alle Courtesy Galerie Barbara Weiss, Berlin
Im Mittelpunkt der Foto-, Text- und Videoinstallationen von Laura
Horelli stehen kommunikative Beziehungsformen in öffentlichen,
medialen und psychischen Räumen. Häufig verknüpft
die Künstlerin dabei dokumentarisches Material mit eigenen
Bildern und Informationen. Horelli arbeitet mit dem Prinzip der
Montage, um die Realität der "offiziellen" Bilder
und Botschaften aus der Politik, den Medien oder der Wirtschaft
mit solchen aus persönlicher Perspektive zu konfrontieren.
Es gelingt ihr, im Aufeinandertreffen dieser beiden "Wirklichkeiten"
Zonen des Imaginären zu öffnen, die die Alltagserfahrung
der Menschen auf vielfältige Weise durchdringen und bestimmen.
In ihrer Foto- und Videoinstallation "You
Go Where You're Sent" (2003) skizziert sie wichtige Stationen
aus dem Leben ihrer 1916 geborenen Großmutter. Diese erzählt
von ihren Erfahrungen als Ehefrau eines Diplomaten –
mit den dadurch bedingten häufigen Auslandsaufenthalten in
Rio de Janeiro, New York und Washington, Köln, Bukarest und
Bern – und zugleich als berufstätige
Ärztin. Horelli verwendet als Ausgangsmaterial schwarzweiße
und farbige Dokumentarfotografien sowie Ausschnitte aus einem Gespräch
zwischen der Künstlerin und ihrer Großmutter. "You
Go Where You're Sent" zeichnet das historisch interessante
Porträt einer Frau, die ein Leben an der Schnittstelle zwischen
Öffentlichkeit und Privatheit führte und die verschiedenen
Rollenzuschreibungen und -erwartungen an sie in Einklang zu bringen
suchte.
Ergänzt wird das Video durch sieben
Farbfotografien, die die Dialektik von Innen- und Außenraum
weiterführen. Die Stadtansichten zeigen den Blick aus der Wohnung
der Großmutter in Helsinki sowie den Blick aus der Wohnung
der Künstlerin in Berlin. Zu sehen sind zudem Innenansichten
von der Wohnung der Großmutter, Details ihrer Bibliothek und
– quasi wie eine fotografische Rahmenhandlung – jenes
Sofa, auf dem Horelli das Gespräch mit ihrer Großmutter
führte.
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