Laura Horelli
26. Juni 15. August 2004

 
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Laura Horelli, "Rekonfiguration: Der Standard", 2004, Courtesy Laura Horelli. Foto: Rainer Iglar


Laura Horelli, "04.06.04", 2004, Courtesy Laura Horelli. Foto: Rainer Iglar

 

Rekonfiguration von Der Standard, 2004
Zeitungen, Kopien
Im Besitz der Künstlerin

04.06.04, 2004
DVD, 15 Min.
Voice over: Fatima Hellberg, Tomoko Homma, Rachel Meyer
Im Besitz der Künstlerin


Die beiden gemeinsam gezeigten Arbeiten "Rekonfiguration von Der Standard" und das Video "04.06.04" (das variierbare Konzept stammt aus dem Jahr 2000) verschränken die mediale Berichterstattung, in einem Fall die einer Tageszeitung, im anderen die des Fernsehens, mit Manifestationen des so genannten "Privaten". Bei der Zeitung wählt die Künstlerin nur jene Artikel aus, die sie besonders interessieren, schneidet sie aus und gestaltet mit den dann neu montierten Ausschnitten ihre eigene Ausgabe der Zeitung. Durch ihre Auswahl und die neue Reihung der Artikel macht sie ihre persönliche Wertung der Berichte aus dem Tagesgeschehen publik. Ihre subjektive "Zensur" legt Horelli jedoch insofern offen, dass sie dem Publikum als Gegenstück auch das Original dieser Tageszeitung vorlegt; insgesamt bearbeitet sie vier an aufeinander folgenden Tagen erschienene Nummern. Die jeweiligen Ausgaben werden in Zeitungshaltern präsentiert.

Während Horelli bei der Zeitung medienspezifisch das Prinzip der Bild- und Textmontage einsetzt, geht es in vergleichbarer Logik bei der Fernseh-Arbeit um Bild- und Tonmontagen:
Die Tagesschau der ARD, aufgenommen am 4. Juni 2004, läuft ihre vollen 15 Minuten vom Anfang bis zum Ende ab; anstelle des Originaltons legt sich über die Bilder jedoch eine jeweils fünfminütige Erzählung von drei Personen. Zuerst eine 18jährige Schülerin, dann eine 30jährige Frau und schließlich eine 50jährige berichten von ihrem Tagesablauf, von persönlichen Ereignissen, die sie an diesem Tag erlebt haben und die für sie bedeutend waren. Diese Frauen leben, wie die Künstlerin selbst, in Berlin, zwei von ihnen sprechen ebenfalls Deutsch als ihre hörbar zweite oder dritte Sprache. Horelli zeigt, dass diese subjektiven Dokumente, obwohl sie scheinbar völlig privat sind, unwillkürlich von den medialen Ereignissen durchquert werden. Das "Private" und das "Öffentliche" sind sich ständig ändernde Konstruktionen, deren Funktionsweisen und Effekte Laura Horelli an unterschiedlichen Orten aufgreift und für neue Sichtweisen öffnet.

 
Galerie im Taxispalais Maria-Theresien-Str. 45 A-6020 Innsbruck
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