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Ricarda Denzer, "TÜR
Vierzehn – reading in absence", 2001, DVD, Standbild |
Ricarda Denzer, "TÜR
Vierzehn – reading in absence", 2001, Installationsansicht.
Foto: Rainer Iglar |
Ricarda Denzer (A)
TÜR Vierzehn – reading in absence, 2001
Beta SP, Ton, Farbe, 12 Min. 40 Sek.
Konzept und Realisation: Ricarda Denzer
ErzählerInnen: Michaela Wolf, Susanne Schuda, Elif, Sirri
Karatas, Simon Klein, Heinz Machat; Audiodesign: Fatih Aydogdu
Kamera: Reinhard Mayr; Schnitt: Ricarda Denzer; Produktion:
Ricarda Denzer
Österr. Erstaufführung 27. Januar 2001
Eine Kamera wandert durch eine leer stehende
Wohnung. Sie tastet die Begrenzungen des Raumes ab, die häufig
mit den Grenzen des Bildkaders zusammenfallen, verharrt bei
einzelnen Details der Einrichtung –
Spiegel, abgerissene Kabel, Tapetenreste, Lampen, eine holzvertäfelte
Decke etc. Aus dem Off sind sechs verschiedene ErzählerInnen
zu hören. Anhand der verbliebenen Einrichtungsspuren
suchen sie den Alltag der ehemaligen BewohnerInnen zu rekonstruieren.
Sie spekulieren über verschiedene Beziehungsmodelle,
Gewohnheiten, Lebensentwürfe und deren mögliches
Scheitern: ein Wechsel zwischen Beobachtung und Projektion,
in dem die SprecherInnen immer mehr von sich selbst preisgeben,
sich, wie es die Wiener Autorin Judith Fischer formuliert,
"im Netz ihrer Sprache und Vorstellungen" verfangen.
In diesem Wechsel zwischen Beobachtung und Fantasie wird die
Wohnung zum Schauplatz einer vielschichtigen, teils widersprüchlichen
Erzählung, die die mediale Struktur des Erzählens,
mit der wir unsere Umgebung zu interpretieren gewohnt sind,
ins Bild setzt.
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