Michaela Melián
Panorama

1. Februar 23. März 2003
 
 

Halle

 
 

Fotos: Rainer Iglar

>> Projektion Panorama


Das Thema von Meliáns "Panorama" sind im weitesten Sinn die Geschichte und die Geschichtsschreibung der Landschaft, der Berge, der Straßen, der Gebäude und implizit auch deren BewohnerInnen, auch wenn auf diesen Bildern keine Menschen zu sehen sind. Es sind Bilder, die in der fortlaufenden Bewegung der Autofahrt ausschnittartig die Landschaft und die Stadt zeigen: Teilweise sind diese vom Motiv her bekannt und wieder erkennbar, teilweise sind sie aber auch ganz unspezifisch, haben zugleich aber etwas Exemplarisches, das für alle Landschaften und Städte gilt, wie z.B. Autobahnen, Stadteinfahrten, Kreuzungen oder Kläranlagen.

Melián verschränkt in "Panorama" verschiedene Formen unserer durch die technischen Bildmedien geprägten Wahrnehmung. Die Bilder und die Wahrnehmung werden dynamisiert, unterliegen rhythmischen Bewegungsabläufen. Das beginnt bei der Methode der Kamerafahrt, setzt sich fort in der Struktur der Maschinennaht, und wird für das Publikum zur experimentellen Erfahrung, wenn es durch den sich drehenden Diaprojektor innerhalb wie außerhalb des Zylinders selbst in Bewegung versetzt wird. Meliáns "Panorama" bietet den BetrachterInnen keine perspektivische Rundschau, sondern bewirkt durch die wandernden Projektionen eine Vernetzung von Geschichte und Topografie.

Das von der Künstlerin komponierte Musikstück "Panorama" verwendet als Ausgangspunkt das geloopte Sample einer alpenländischen Zitterweise und die Melodie des seit dem frühen 16. Jahrhundert überlieferten Volksliedes "Innsbruck, ich muss dich lassen".

 
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