Carol Rama nimmt in ihrem Frühwerk (ab
1936) eine radikale, tabubrechende Position ein, in der sie vieles
vorwegnimmt, was die künstlerische Auseinandersetzung mit
Körper und Sexualität in den 1960er und 1970er Jahren
kennzeichnet.
Die Bewunderung und der Schock, die ihre
frühen Arbeiten, die 1980 erstmals öffentlich gezeigt
wurden, auslösten, liegen in deren Radikalität. Es
sind die scheinbar schamlose Direktheit und gleichzeitige antikisch
zarte, kindhaft unschuldige Verletzlichkeit, mit der die junge
Künstlerin ihre sexuellen Szenarios malte. Ihre Bilder
können wie Anweisungen für Aktionen und Performances
der 1960er und 1970er Jahre gesehen werden.
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