In „Resistenza“, 1944
entstanden, konfrontiert Carol Rama das Bild des
massenmörderischen, seriellen Todes und der sich dabei
auflösenden Körper mit einer Attacke auf die
malerische Form selbst. Auf die rapportartig gezeichneten todgeweihten
menschlichen Figuren hat Carol Rama in einem aggressiven
aktionistischen Duktus schwarze und roter Farbe geschleudert, Farbe,
die – einem Schüttbild vergleichbar – nach
unten geronnen ist. „Carol Rama“, sagt Edoardo
Sanguineti, „suchte nicht den Skandal, außer der
Skandal lag in den Dingen selbst, wo bestimmte Wahrnehmungsgewohnheiten
der Öffentlichkeit betroffen waren.“ Der Terror des
Krieges und implizit jener der politischen Herrschaft, die den Krieg
führte, wird hier zum Skandal, weil in seiner Darstellung
formale Konventionen gebrochen wurden. An die Stelle der
Erzählung tritt teilweise das Material selbst, das metonymisch
für Tod und Zerstörung gesetzt wird.
|