There is no border

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There is no border, there is no border, there is no border,
no border, no border,  no border,
I wish*
1. September – 14. Oktober 2007
 
 
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Ostojic Mayer

Tanja Ostojić, Waiting for a Visa, 2000
Fotos: Tanja Ostojić / Nenad Andri
ć, Copyright / courtesy Tanja Ostojić

Ralo Mayer / wr, limes: bioborder / park / spektakel, 2000/2001
Videostill
 
  Tanja Ostojić
Waiting for a Visa
, 2000                         

Die Aktion Waiting for a Visa fand im August 2000 vor dem österreichischen Konsulat in Belgrad statt. Sechs Stunden lang stand Tanja Ostojić mit hunderten Menschen in einer Schlange, um für ein Visum anzusuchen – „ohne Ergebnis“.

„Von 6 Uhr früh bis 12 Uhr Mittag stand ich in der normalen Schlange mit hunderten anderer Leute an, mit mehr als 20 Seiten an Dokumenten und Verpflichtungserklärungen, um für ein Visum anzusuchen. Um 12 Uhr Mittag schloss die Botschaft, und somit teilte ich das Schicksal des Scheiterns mit mehr als hundert Leuten, die ‚zu spät’ waren. Jeden Tag kann man in Belgrad das gleiche Szenario beobachten – das man weder fotografieren noch anders aufnehmen darf –, zu jeder Jahreszeit und fast 24 Stunden am Tag: Leute, die sich um Visa anstellen. Das österreichische, deutsche und kroatische Konsulat sind unter den begehrtesten, für Transit-, Touristen-, Geschäfts- oder andere Arten von Visa.“  

Tanja Ostojić
 
  Ralo Mayer / wr
limes: bioborder / park / spektakel
, 2000/2001   
Video, 23 min.

„Östlich des Neusiedler Sees, im so genannten Seewinkel, vermengen sich der Assistenzeinsatz des österreichischen Bundesheeres („Aktion Limes”) und der NATIONALpark zu einem außergewöhnlichen Spektakel.

Der römische Limes war nur selten eine klare Linie, zumeist bezeichnete er eine Pufferzone, wie sie die Gutshöfe römischer Veteranen ab dem ersten Jhdt. n. Chr. auch im Gebiet des heutigen Seewinkels bildeten. Der Seewinkel ist eine geschichtsträchtige Region, und darauf ist man auch stolz. In den Informationsblättern des Nationalparks wird die Besucherin immer wieder auf die wechselhafte Geschichte hingewiesen: Sei es zu Zeiten der Völkerwanderung oder beim Ansturm türkischer Heere im 16. Jhdt., immer wieder verlief hier eine Grenze.“
(wr / Ralo Mayer)

Im Film limes: bioborder / park / spektakel geht Ralo Mayer dieser Konstellation aus lokaler Geschichte, Biologie und den verwechselbaren Bild- und Tonzeichen der Natur- und GrenzschützerInnen nach und zeichnet damit auch eine Skizze eines nationalen Rituals, das die globale Dimension dieser Interventionen verschleiert.

„‚Natur’ dient als unverdächtiger ideologischer Rohstoff. Die Konstruktion verrät sich an ihrem Ablaufdatum: in wenigen Jahren verschiebt die Festung EUropa die imperiale Demarkationslinie ein Stück weiter nach Osten. Hier wie dort verweist der Limes nicht auf das lokale Territorium, sondern auf Gebiete und Bevölkerungen tausende Kilometer östlich und südlich. Landschaftstableaus bilden das visuelle Ausgangsmaterial einer ethnografischen Erkundung des Grenzgebiets. Die idyllische Integrität der ‚freien Natur’ wird mittels einer durch Zitate illustrierten Erzählung dekonstruiert. Sound und Text stellen den stereotypen Bildtypus wieder in den Kontext der politischen Realität.“ (wr / Ralo Mayer)
 
 
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