Karl-Heinz Klopf/Sigrid Kurz, "Studio", 2000, ©
Karl-Heinz Klopf/Sigrid Kurz
Foto: Rainer Iglar
Karl-Heinz Klopf / Sigrid Kurz (A)
Studio, 2000
Computeranimierter Film auf DVD (8 min)
1 DVD-Player
1 Beamer
Holzkonstruktion
1 Bank
Das "Studio" besteht aus einer weißen Box,
in der die filmisch animierte Rekonstruktion des Wiener Ateliers
von Karl-Heinz Klopf / Sigrid Kurz als wandgroße Projektion
zu sehen ist.
Die Konstruktionslinien des Ateliers werden mit digitalen
Mitteln ständig verändert und fragmentiert, sie
sind ein bewegliches Raumskelett, über das sich, wie
bei einem Nachrichtenticker, E-Mail-Botschaften schreiben.
Die Meldungen kommen aus allen Teilen der Erde herein, schildern
kurze Alltagssituationen, "Benachrichtigungen über
persönliche Verortung und Konditionen in Städten",
wie Klopf / Kurz schreiben. Akustisch begleitet wird die Projektion
durch die Geräusche von der Demontage eines Baugerüsts.
Der im Bild eingeblendete Counter läuft rückwärts,
als er 00:00:00 zeigt, lösen sich die Raumlinien auf
und eine letzte Nachricht erscheint im Bild, die Bitte, eine
Auflistung von Städten, die wegen eines Computerausfalls
verloren gegangen war, nochmals zu schicken.
Das "Studio", eine Verschränkung von Innenraum
und Außenwelt, eine instabile Verortung zwischen virtuellem
und realem Raum, erzeugt ein oszillierendes Moment von Unsicherheit
beim Betrachter. Es wird dadurch zur Allegorie für die
Verortung in der globalisierten, elektronisch vernetzten Welt.
"Psychotechnologisch", schreibt der amerikanische
Kunsthistoriker Hal Foster, "sind wir direkt miteinander
verbunden, während wir geopolitisch weit voneinander
entfernt sind". Der weiße Kubus, den Klopf / Kurz
für ihren Raum in der Galerie im Taxispalais entworfen
haben, intensiviert diesen Effekt einer Verschränkung
verschiedener Räume auch auf der Ebene der Präsentation.
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