Dorit Margreiter
Everyday Life
24. November 2001 – 13. Jänner 2002

 
  Halle
 
 

Fotos: Robert Fleischanderl


Everyday Life, 2001
mehrteilige Installation/mixed media installation
Holzkonstruktion, Monitore, Digitalprints, Fotos, Podest, Teppich, Fotos (gerahmt) /
platform, carpet, framed photograph, wooden construction, monitors, digital prints
Produktion/production: Galerie im Taxispalais, Innsbruck

In der Installation "Everyday Life" geht es um das Ineinandergreifen von realer und (filmisch) inszenierter Architektur, von Design und Filmset. Verhandelt werden historische und aktuelle Widersprüche zwischen den Versprechungen der Moderne in Bezug auf das "ideale" Wohnen und den konkreten, alltäglichen Erfahrungen der Menschen.
Everyday Life beschäftigt sich mit den Individuen "hinter" der Architektur einer Stadtfassade. Begleitende Interviews mit Architekten, Historikern und HausbesitzerInnen veranschaulichen in den Videos persönliche, historische und politische Ansichten, die über die idealisierte Form der Architekur, die diese Menschen bewohnen, informieren oder diesen widersprechen.

Die Erzählung zerstreut die Idee von der architektonischen Form als ein Produkt des Funktionalen und zeigt Architektur als eine Fassade, hinter der das Innere völlig vom Äußeren getrennt ist. Die GesprächspartnerInnen sprechen über ihre Vorstellungen der "idealen Lebensform", die in der Installation als eine Reihe verschiedener Interpretationen des perfekten Lebensraums präsentiert werden.

Dem strukturalistischen Prinzip der inhaltlichen Auseiandersetzung entspricht der konstruktive Rahmen, das "framing" des "Everyday". Margreiter errichtet eine bühnenartige Architektur, eine Art Filmset, das Durchblicke und Querbezüge zwischen den einzelnen Elementen herstellt und in dem das Publikum sich selbst als Teil der Inszenierung erlebt.
Die Farbgebung der Stellwände entstammt der von Martha Stewart entwickelten speziellen Farbpalette für Wände und Möbel. Martha Stewart hat seit den 80er Jahren ein in den USA höchst erfolgreiches Inneneinrichtungsprogramm entwickelt, das sich "Martha Stewart Everyday" nennt.

bestehend / consisting of


Case Study #22
3 Monitore/monitors
mit/with Pierre Koenig, Julius Shulman, Carlotta Stahl
Kamera/camera: Dorit Margreiter, Markus Wailand
Schnitt/editing: Dorit Margreiter

In dem Video "Case Study #22" spricht Margreiter mit drei Protagonisten – alle im hohen Alter – rund um das1959/60 erbaute "Case Study House #22": Mit dem Architekten Pierre Koenig, mit dessen Bauherrin Carlotta Stahl, die bis heute das Haus bewohnt, und mit dem Architekturfotografen Julius Shulman, der die in Los Angeles boomende Architektur des "Contemporary" fotografiert hatte.


I like L.A. and L.A. too
2 Monitore/monitors
mit/with Kaucyila Brooke, Margaret Crawford, Jon Jerde, Norman Klein,
Lucas Reiner, Carlotta Stahl
Kamera/camera: Dorit Margreiter, Michael Wildmann
Schnitt/editing: Dorit Margreiter
in Zusammenarbeit mit/in collaboration with Anette Baldauf, Markus Wailand
Produktion/production: MAK Center for Arts and Architecture, Los Angeles

In dem Video "I like L.A. and L.A. too" geht es um eine Frau, die ein Haus zu kaufen sucht. Interpoliert in diese Geschichte sprechen z.B. die Historikerin und Urbanistin Margaret Crawford, der für seine Shopping Malls berühmte Architekt Jon Jerde, der Historiker Norman Klein und andere über das Wohnen, die Stadt und deren Geschichte.


Everyday Life, 2001
Fotoserie
Digitalprints

Die Fotos zeigen Gebäude von verschiedenen Filmstudios in Los Angeles und anderswo, weiters Filmsets, wie z.B. für eine Straße in "New York" oder ein Haus im (künstlichen) Regen; die im Freien aufgestellte hellblau gefärbte Wand im Breitformat dient als Hintergrund für Szenen, die vor einem "unendlichen" Horizont spielen.

Einen Angelpunkt in "Everyday Life" bildet das "Case Study House # 22", das 1959/60 von dem Architekten Pierre Koenig in Los Angeles gebaut wurde und das auch Schauplatz zahlreicher Kino- und TV-Filme war.

Zwei der Fotos beziehen sich auf das in den USA seit den 80er Jahren erfolgreiche Inneneinrichtungsprogramm "Martha Stewart Everyday", das unter anderem eine von Martha Stewart entwickelte, spezifische Farbpalette für Wände und Möbel anbietet.


Around the World Around the World
Monitor
mit/with Melissa Chang, Benjamin Choy, Carolyn Choy, Dorit Margreiter
Kamera/camera: Melissa Chang, Benjamin Choy, Carolyn Choy, Dorit Margreiter
Schnitt/editing: Dorit Margreiter
Soundtrack: Dorit Margreiter, Michael Wildmann
Produktion/production: Wr. Festwochen, Sandra & Patrick Chang, Natalie &
Robert Choy

Shanghai als die Metrople Chinas der letzten Jahrhundertwende, als Stadt der Emigration um das Jahr 1949, dient als Kulisse für verschiedene "Geschichten", die in acht Kurzfilme aufgeteilt sind und unterschiedliche Diskussionen über den Begriff "Ort" beschreiben. Die Stadt bildet die Matrix für jene Diskussionen, die an der Umformulierung von Begriffen wie etwa "Herkunft" oder "Zuhause" arbeiten. Geht es einerseits darum, den Zusammenhang von bewegtem Bild und Architektur zu erfassen, so beschäftigen sich andere Episoden etwa mit der Frage nach dem tatsächlichen Vorhandensein eines Ortes.

 
Galerie im Taxispalais Maria-Theresien-Str. 45 A-6020 Innsbruck
Öffnungszeiten: Di-So 11-18, Do 11-20 Uhr LeseRAUM: Di-Sa 11-18, Do 11-20 Uhr
T +43/512/508-3172, -3173 F 508-3175 taxis.galerie@tirol.gv.at