Harun Farocki, „Arbeiter verlassen
die Fabrik“, 1995, Galerie im Taxispalais, 2005. Foto:
Rainer Iglar
Harun Farocki, „Arbeiter verlassen die Fabrik“,
1995, Videostill
Harun Farocki D
Arbeiter verlassen die Fabrik 1995
Video, s/w und Farbe, Ton, 36 min.
Regie: Harun Farocki, Produktion: Harun Farocki Filmproduktion,
Berlin, WDR, Köln, unter Beteiligung von ORF, Wien, Dr.
Heinrich Mis, LAPSUS, Paris, Christian Baute, DRIFT, New York,
Chris Hoover
GF0003423.00.0-2003 Sammlung Generali Foundation, Courtesy Generali
Foundation
In seinem Essayfilm geht Harun Farocki dem
Motiv „Arbeiter verlassen die Fabrik“ nach, ein
Topos, der seit dem allerersten Film der Brüder Lumière
aus dem Jahr 1895 filmisch immer wieder variiert wurde, etwa
wenn Chaplin einen Arbeiter spielte oder Marilyn Monroe eine
Fischfabrik durch ein Tor verließ. „Über ein
Jahr“, so Harun Farocki, „galt es mir, das Motiv
dieses Films, ‚eine Belegschaft beim Verlassen der Arbeitsstelle?,
in möglichst vielen Varianten aufzusuchen. Belegstellen
fanden sich in Dokumentar-, Industrie- und Propagandafilmen,
in Wochenschauen und Spielfilmen. Die erste Kamera in der Geschichte
des Films war auf eine Fabrik gerichtet, aber nach hundert Jahren
lässt sich sagen, dass die Fabrik den Film kaum angezogen,
eher abgestoßen hat.“ |