Berwick Street Film Collective, „Nightcleaners“,
1975, Installationsansicht, Galerie im Taxispalais, 2005. Foto:
Rainer Iglar
Berwick Street Film Collective, „Nightcleaners“,
1975, Filmstill
Berwick Street Film Collective UK
The Nightcleaners 1975
Marc Karlin, Richard Mordaunt, Humphrey
Trevelyan
16mm-Film auf DVD, s/w, 90 min.
Courtesy LUX, London
Sammlung BFI National Film & Television Archive
Das Berwick Street Film Collective, London,
wurde 1970 von Richard Mordaunt, Marc Karlin und Humphrey Trevelyan
gegründet. James Scott und Mary Kelly schlossen sich ihnen
für „Nightcleaners“ an. Die bekannteste Produktion
des Berwick Street Film Collective ist „The Nightcleaners,
Part 1“ (1975), ursprünglich konzipiert als Aktionsfilm
über die Bemühungen, Frauen gewerkschaftlich zu organisieren,
die nachts als Vertragsputzfrauen in großen Bürokomplexen
arbeiten. Der Film wurde über mehrere Jahre produziert
und erwies sich schließlich als Meilenstein des britischen
politischen Kinos und des kollektiven wie auch feministischen
Filmschaffens. Formal von Brecht’schen Strategien beeinflusst,
denen sich europäische Filmemacher wie Godard, Straub und
Huillet verschrieben hatten, bearbeitete das Kollektiv das dokumentarische
Filmmaterial, das sie aufgenommen hatten, um einen Film zu drehen,
der durch „eine Poetik der Avantgarde [gekennzeichnet
ist], die sich der Repräsentation von Frauen und Arbeit
widmet“. (...) Ein Anliegen war die Thematisierung des
„grundlegenden Widerspruchs zwischen typischen filmischen
Mitteln, eine ‚Wahrheit‘ über das Leben der
Arbeiterklasse zu schaffen, ... und der politischen Ästhetik
eines Films, der seine eigene Herstellung offenlegt“ (Griselda
Pollock).
Auszug aus: Annette Kuhn, „Berwick
Street Film Collective (1970–1978)“
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