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Arbeit*
A: ’aml. – E: work, labour. – F: travail.
R: trud, rabota. – S: trabajo. C: laodong
4. Juni – 14. August 2005
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Robert Adrian X, „Labourer“, aus „24
jobs“, 1979
Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Foto © MUMOK |
Mladen Stilinović, „On work“,
„Mehr arbeiten, weniger lamentieren“,
1980–84
Courtesy Mladen Stilinović |
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Robert Adrian X
(CDN/A), Conrad Atkinson (UK), Berwick Street Film
Collective (UK), Ursula
Biemann (CH), Michael
Blum (F/IL), Olga
Chernysheva (RUS), Carole
Condé und Karl
Beveridge (CDN), Harun
Farocki (D), Martin
Gostner (A), Paul Graham (UK), Grup
de
Treball (E), Margaret
Harrison
(UK), Lulu
Shur-Tzy Hou (Taiwan), Alexis
Hunter (UK), -Innen plus (Korinna
Knoll, Ellen Nonnenmacher, Susanne
Ackers, Janine Sack und Cornelia Sollfrank) (D), Kirsten
Justesen
(DK), Tina
Keane (UK), Mary Kelly (USA), Margareta
Klingberg (S), Richard
Kriesche (A), k.u.u.g.e.l. (A), Mierle
Laderman Ukeles (USA), Pia
Lanzinger (D), Pauline
Boudry / Marion von
Osten (D), Adrian Paci (AL), Christine
S. Prantauer (A), Martha
Rosler (USA), Monica
Ross mit
Shirley Cameron und Evelyn Silver
(UK),Ruth Schnell (A), Mladen
Stilinović (HR), Anne
Tallentire (UK), Jeff Wall
(CDN), Carey
Young
(UK), Moira
Zoitl (A) |
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Eröffnung
Freitag, 3. Juni 2005, 19 Uhr
Eröffnung durch Landesrätin Dr. Elisabeth Zanon, Kulturreferentin des Landes Tirol
Zur Ausstellung spricht Dr. Katy Deepwell, Kunsttheoretikerin und Herausgeberin von n.paradoxa
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Das Ausstellungsprojekt befasst sich mit der
Thematik der Arbeit, wie sie in den letzten vier
Dekaden zum Topos in den bildenden Künsten geworden ist.
Wichtig dabei ist, dass die Kunst sich nicht damit begnügt,
arbeitende Menschen abzubilden, sondern Arbeitsbedingungen strukturell
untersucht. Ausgehend von künstlerischen Positionen aus den
1960/70er Jahren bis hin zu ganz aktuellen Arbeiten werden Themen wie
Frauenarbeit, Globalisierung und globalisierte
Geschlechterverhältnisse oder Formen des Übergangs
von sozialistischer zu kapitalistischer Arbeit aufgegriffen.
Der Großteil der historischen
Positionen formuliert eine Reflexion auf die politischen
Bewegungen der 1960/70er Jahre, sowohl unter den Aspekten linker als
auch feministischer Ideologie- und Gesellschaftskritik.
„Arbeit“ als soziale Aktivität
(André Gorz) wird als gesellschaftliche Konstruktion offen
gelegt und kritisch interpretiert. Dabei spielen aktivistische
Kunstformen, die sich mit realen Arbeitssituationen auseinander setzen,
eine wichtige Rolle. Die KünstlerInnen reagieren auf den in
dieser Zeit einsetzenden Wandel in den Arbeitsverhältnissen,
der „einerseits eine wachsende Destabilisierung der
Beschäftigung durch zunehmende Informalisierung und
Prekarisierung der Arbeitsverhältnisse“ mit sich
bringt und zugleich auch „eine wachsende Polarisierung der
Beschäftigungsmöglichkeiten, die zu neuen sozialen
Schichtunterschieden führt.“ (Saskia Sassen)
In den USA untersucht zum Beispiel Martha Rosler
die Bekleidungsvorschriften für Kellnerinnen, Mierle Laderman
Ukeles putzt die Stufen vor dem Haupteingang eines Museums in Hartford,
Connecticut, und Mary Kelly dokumentiert einen kurzen Abschnitt aus
ihrer Arbeit und Fürsorge für ihr neugeborenes Kind.
Conrad Atkinson greift das Thema
„Müllstreik“ auf, das Berwick Film
Collective widmet seinen Film den Frauen, die in der Nacht die Londoner
Büros putzen, Margaret Harrison kämpft für
die britischen Heimarbeiterinnen. Carole Condé und Karl
Beveridge reinszenieren auf der Basis von Interviews, die sie mit
gewerkschaftlich organisierten ArbeiterInnen führten, die
Arbeitswelt der General Motors Werke in Oshawa, Kanada. Richard
Kriesche rekonstruiert ein Projekt, das er in den 1970er Jahren mit
Strafgefangenen machte.
Die Globalisierung
und die damit verbundene Migration
tragen
im Zuge dieser Entwicklung dazu bei, den sozialen Arbeitsbegriff
aufzulösen. Erwerbsarbeit wurde in den westlichen
Industriestaaten durch Auslagerungen
ganzer Industriezweige in
„Billiglohn-Länder“ entwertet. An ihre
Stelle traten vielfach schlechter bezahlte, unsichere
Arbeitsverhältnisse im Dienstleistungsbereich.
Darüber hinaus spielt die Einbindung von Technologien in den
Alltag – die zum einen Formen wie Tele/Heimarbeit,
Teilzeitarbeit etc. ermöglichten und zum anderen zu
„Netzwerkgesellschaften“ geführt haben
– für diesen Wandel im Arbeitsbegriff eine ganz
entscheidende Rolle: Der flexible Mensch kann Alltags- und Arbeitsleben
nicht mehr definitiv trennen. (Richard Sennett)
Teilzeitarbeit,
Tele/Heimarbeit,
Sexarbeit, Kinderarbeit, Frauenarbeit,
„GastarbeiterInnen“ sowie Arbeitslosigkeit
und Streik
sind daher auch die Themen,
die verstärkt seit den 1980er Jahren künstlerisch
aufgegriffen werden. Eine Auswahl: Paul Graham fotografierte die
Arbeitsämter Englands, die unter der Regierung Thatcher
überlaufen waren, Ursula Biemann verfolgt die weltweite
Migration von Frauen in der Sexindustrie, Michael Blum versucht eine
der Fabriken in Indonesien zu besuchen, wo seine Sneakers mit Weltlogo
produziert werden, Olga Chernysheva gibt ein Bild der Hierarchie in
einer russischen Schokoladenfabrik, Mladen Stilinović macht einen
melancholisch-ironischen Kommentar zur postkommunistischen Situation in
Kroatien, Christine S. Prantauer dokumentiert auf einem
Großplakat mit einem täglichen Updating den
weltweiten, täglichen Widerstand gegen Missstände und
Verschlechterungen in der Arbeitswelt, Margareta Klingberg fotografiert
MigrantInnen aus Thailand bei ihrer Arbeit sowohl in deren Heimat als
auch in Schweden, Harun Farocki geht dem seit den Brüdern
Lumière filmisch festgehaltenen Motiv „Arbeiter
verlassen die Fabrik“ nach, Pia Lanzinger richtet einen
Teleheim-Arbeitsplatz ein und Moira Zoitl führt exemplarisch
die Situation der tausenden philippinischen Dienstmädchen in
Hongkong vor. Carey Young hat sich für eine ihrer Arbeiten als
Schauplatz die MPreis-Supermarktfilialen gewählt.
Kuratorinnen
Silvia Eiblmayr, Verina Gfader, Tereza Kotyk
Installationskonzept für die Halle
Dorit Margreiter
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Katalogpräsentation
Mittwoch 27. Juli 2005, 19.00 Uhr
Katalog
Arbeit*
A: ’aml. – E: work,
labour. – F: travail.
R: trud, rabota. – S: trabajo. – C: laodong
Mit Beiträgen von Katy Deepwell, Silvia Eiblmayr/Verina
Gfader/Tereza Kotyk, André Gorz, Karin Jaschke, Sylvia
Riedmann, Saskia Sassen und den KünstlerInnen (dt. / engl.)
Hg. Silvia Eiblmayr, Galerie im Taxispalais
Revolver – Archiv für aktuelle Kunst,
212 S, ca. 90 Abb., davon 65 in Farbe, Preis € 16,-
ISBN 3-86588-154-8
work:out
# 05, k.u.u.g.e.l. fragt nach
Im Rahmen der Katalogpräsentation
werden die Ergebnisse der Umfrage von k.u.u.g.e.l., die
während der Eröffnung der Ausstellung stattgefunden
hat, vorgestellt:
k.u.u.g.e.l., ein ExpertInnenkollektiv mit Innsbrucker Ursprung, hat
sich der Methode der „militanten Untersuchung“
verschrieben, wie sie Anfang der 1960er Jahre entwickelt wurde. Hier
wird freilich nicht Soziologie oder irgendeine andere
Sozialwissenschaft praktiziert, sondern es werden vielmehr
über das Moment der Befragung Bruchstellen und Antagonismen
der Prekarisierten, also der Menschen in zunehmend instabilen
Arbeitsverhältnissen, zu den zeitgenössischen
Arbeits- und Lebensregimen herausgeschält. Der Galerieraum
mutiert zum Labor, in dem sich die BesucherInnen im Zuge der
„militanten Untersuchung“ zum Prekariat formieren.
HORKESKART (chorus/orchestra/skart) (Belgrad)
Video
Horkeskart, eine Gruppe von jungen AktionskünstlerInnen,
verschreibt sich in ihren Gesangsperformances unter anderem
Arbeitsliedern und Liedern der Revolution. Ein Video zeigt Ausschnitte
ihres Repertoirs.
Anschließend
Musik von DJ LA (musicpark)
und broken arm soundsystem
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Symposium
Samstag, 4. Juni 2005, 17 Uhr
Ursula Biemann,
Künstlerin, Kuratorin
Zu ihrer Arbeit „Remote Sensing“, 2001; ein Video,
in dem Biemann die illegalen transnationalen Routen und
Hintergründe der Frauen nachzeichnet, die weltweit in die
Prostitution migrieren
Ljubomir Bratić,
Philosoph und Publizist, Wien
„Arbeit als nationalstaatliches Interventionsfeld / 40 Jahre
Arbeitsmigration in Österreich“
Erika Thurner,
Professorin am Institut für Politikwissenschaft und
Soziologie, Innsbruck
„Frauenarbeit – die stabile Innenseite der
Politik“
Marion von Osten ,
Künstlerin, Theoretikerin, im Gespräch mit k.u.u.g.e.l.
über die neuen Arbeits- und Mobilisierungsformen
„Prekarität“ und
„Prekariat“
Harun Farocki,
Filmemacher, Gastprofessor an der Akademie der Bildenden
Künste, Wien, präsentiert das StudentInnenprojekt
„Eine Einstellung zur Arbeit“, 2005
Katy Deepwell,
Kunsttheoretikerin und Herausgeberin von „n.paradoxa:
international feminist art journal“, im Gespräch mit
den KünstlerInnen Conrad Atkinson, Carole
Condé und Karl Beveridge, Margaret
Harrison, Kirsten Justesen
und Richard Kriesche zu
künstlerischen Strategien der 1970er Jahre
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mit
freundlicher Unterstützung von: |
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Galerie
im Taxispalais Maria-Theresien-Str. 45 A-6020 Innsbruck
Öffnungszeiten: Di-So 11-18, Do 11-20 Uhr LeseRAUM:
Di-So 11-18, Do 11-20 Uhr
T +43/512/508-3172, -3173 F 508-3175 taxis.galerie@tirol.gv.at |
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