Pia Lanzinger, „Das Unternehmen in
den eigenen vier Wänden. Teleheimarbeiterinnen in Sachsen“,
2003, Installation, Galerie im Taxispalais, 2005. Foto: Rainer
Iglar
Pia Lanzinger D
Das Unternehmen in den eigenen vier Wänden. Teleheimarbeiterinnen
in Sachsen 2003–05
Video- und Audioinstallation
Im Besitz der Künstlerin
Das „Unternehmen in den eigenen vier
Wänden. Teleheimarbeiterinnen in Sachsen“ (2003)
lautet der Titel der Installation von Pia Lanzinger, die sich
mit dem Phänomen der „Teleheimarbeit“ als einer
Folge der aktuellen Entwicklungen im Bereich der Informations-
und Kommunikationstechnik auseinander setzt.
„Meist wird Teleheimarbeit“, wie die Künstlerin
ausführt, „unter dem Aspekt optimaler Vereinbarkeit
von familiären und beruflichen Bedürfnissen gesehen.
Hierbei kommt die klassische Arbeitsteilung des weiblichen als
privaten und des männlichen als öffentlichen Raums
wieder zum Tragen. Völlig unhinterfragt bleibt jedoch,
dass damit die traditionelle Rolle der Frau festgeschrieben
wird, statt eine Gleichberechtigung der Geschlechter anzustreben.
Teleheimarbeit tendiert faktisch zu geringer qualifizierten
Tätigkeitsbereichen und wird überwiegend von Frauen
ausgeübt.“
Für ihr Projekt porträtierte Lanzinger Teleheimarbeiterinnen
in Sachsen, die zu Hause als private Arbeitsvermittlerin, als
Schriftstellerin und Luftfahrtpsychologin arbeiten. Durch Lanzingers
Inszenierung der Videoporträts in einer Kunstinstitution
bleibt die Reflexion ihrer privaten Arbeits- und Lebensbedingungen,
wie die Künstlerin betont, „einmal nicht in ihren
eigenen vier Wänden“, sondern scheint in einem öffentlichen
Raum auf. |