Martin Gostner, „Museum der
Arbeit“, 2001, Galerie im Taxispalais, 2005. Foto: Rainer
Iglar
Martin Gostner A
Museum der Arbeit 2001
3 Thermokopien auf Leuchtpapier, Auflage 3/3, laminiert
gesamt 118,9 x 252,3 cm (3 Teile á A0 Format)
Im Besitz des Künstlers
Die dreiteilige Plakatarbeit von Martin Gostner scheint mit
Emblemen wie Megaphon und Hammer für einen Ausstellungszyklus
zum Thema Arbeit zu werben – der Bogen reicht von der
Frühzeit über die Französische Revolution, das
19. und 20. Jahrhundert bis zum Sozialstaat in der freien Marktwirtschaft.
Gostner verlegt die Ausstellungsreihe in das Jahr 1972 und verortet
sein fiktives „Museum der Arbeit“, so der Titel
der Arbeit, in der Stadt Essen im Ruhrgebiet, jener Region in
Deutschland, die im 19. und frühen 20. Jahrhundert mit
ihrer Stahlindustrie und den Kohle-Zechen zum Inbegriff der
Industriekultur wurde, heute jedoch, nach dem Strukturwandel
der letzten Jahrzehnte, für die krisengeschüttelte
Welt der Schwerindustrie steht. „Die Industriedenkmäler“,
schreibt hierzu Jörg Heiser in einem Katalogtext, „sind
währenddessen längst romantisierte Ruinen, die für
das ‚Proletariat‘ und ‚Industrie‘ stehen
wie Burgen für Rittertum. In den leeren Hüllen früherer
Produktion wird nun das Illusionstheater einer elektronischen
Zukunft der Kreativität aufgeführt.“ |